Ein Metamodell zur Orientierung im systemischen Fragenraum.
Das vorliegende Metamodell bietet als Denkschema die Möglichkeit zur Selbstreflexion und dient der Übung und Auswahl passender Interventionstechniken. Es soll ermutigen und anregen, sich als Prozessbegleiter*in spielerisch und zugleich achtsam mit dem Klientensystem zu beschäftigen und dabei die eigenen Muster und Betrachtungsweisen zu beobachten.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies beinhaltet ausdrücklich keine Benachteiligung von Geschlechtern, sondern dient lediglich der sprachlichen Vereinfachung und ist im Sinne der Gleichberechtigung zu verstehen.
Damit geht es also um das Einnehmen einer Haltung, welche die Wirkfähigkeit des Coaches, Trainers bzw. Beraters steigert und das Bewusstsein über das eigene Tun schärft. Das Gleiche, was wir dem Klientensystem als Begleiter also zur Verfügung stellen wollen, müssen wir uns notwendigerweise auch selbst angedeihen lassen, um Erkenntnis zu ermöglichen. Damit gewinnt die Haltung die Qualität einer Methode.
Dazu gehört, sich Systemen und den darin befindlichen Menschen mit Wertschätzung zu nähern und die Leistungen, die dort bisher erbracht wurden, zu würdigen.
Die feste Überzeugung, dass sich Systeme selbst organisieren können und dies zuversichtlich und optimistisch in die gemeinsame Arbeit einfließen zu lassen, ist eine wesentliche Voraussetzung systemischen Denkens.
Der Berater verhält sich allparteilich, das bedeutet, er nimmt gegenüber Wirklichkeitskonstruktionen, Beziehungen und Problem-Lösungs-Strategien eine neutrale Haltung ein.
Als Coach, Trainer, Berater etc. bewahrt er die Fähigkeit, als Beobach ter von außen die Distanz zu wahren und gleichzeitig Nähe aufzubauen, um eine energiereiche Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Er bleibt menschlich erreichbar und geht empathisch und vertrauens- würdig vor, damit er auf allen Ebenen Informationen sammeln kann.
In dieser Beziehung zu den Personen im Klientensystem erhält er sich jedoch sein unabhängiges Denken und überprüft Regeln, Hierarchien und Muster, damit er Kreativität bei der Interventionsgestaltung entfalten kann.
Ebenso gehören Neugier und Forschergeist zu seinen Charaktereigenschaften: beobachten und verstehen, nicht eingreifen und „reparieren“!
Unsicherheit, Ambivalenzen und Unwissenheit auszuhalten und diese eher als Vorboten einer neuen Idee zu verstehen, ist ebenso nützlich, wie eine gewisse Demut an den Tag zu legen.
Damit wird dem systemischen Begleiter das Denken zu einer Praxis. Er zieht die theoretischen Hintergründe heran und entwickelt eine körperliche Form im Denken.
Er begreift sich als Mensch mit Kopf, Herz und Bauch, der multilogisch wahrnimmt und den Dingen immer weniger fixe Eigenschaften zuschreibt, sondern dazu einlädt, den Raum relevanter Möglichkeiten zu vergrößern.
Das vorliegende Tool dient dem spielerischen Lernen und soll Anregungen zum Entwickeln von systemischen Fragen liefern. Die Texte in den Popups entstammen und beziehen sich auf:
Walter, O. (2019): Zum systemischen Denken in Training, Coaching und Beratung.
Ein Metamodell zur Orientierung im systemischen Fragenraum.
Carl-Auer Verlag, Heidelberg
Zeit als Dimension der Prozessbegleitung
In der Dimension Zeit richtet sich die Aufmerksamkeit in der Prozessbegleitung auf die Zeitkonzepte der Klientensysteme. Das autobiographische Gedächtnis der beteiligten Personen konstruiert – je nach Kontext – selektiv die Erinnerung, die sich in jeder Situation wieder neu realisiert (vgl. Weidtmann/Evers 2011, S. 169).
Erinnern wird in der Gegenwart konstruiert und je nach Stimmung gefärbt. Emotionen sind für uns als biologische Wesen ständige Begleiter, wobei Psyche und Soma untrennbar miteinander verbunden sind und jede Veränderung auf den Ebenen des Denkens, Fühlens und Handelns über die efferenten und afferenten Nervenbahnen registriert und weitergegeben wird (vgl. Storch/Cantieni/Hüther/Tschacher 2010, S. 75).
Auf den unbewussten Ebenen der Prozesse existiert Zeitlosigkeit, da wir unsere Wirklichkeit permanent in der Gegenwart konstruieren: „Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt“ (Wittgenstein 2016, S. 109).
Dass sich Organisationen, psychische und soziale Systeme in der Zeit voranbewegen und pfadabhängig sind, ist demnach ein Ausdruck der eigenen Selbstreferentialität. Das bedeutet, dass das Erleben von Ereignissen im Außen an die Erinnerungen mit dem Fokus auf Bewährtes automatisch verkoppelt und so eine Auswahl getroffen wird, welches in der Zukunft mögliche Ereignis anschlussfähig gestaltet werden kann. Diese Konstruktion findet permanent gegenwärtig statt (vgl. Krizanits 2013a, S. 13).
Damit erklärt sich auch die Rolle des Beraters ein Stück weit. Organisationen und Individuen sind zur Reflexion eigener Handlungsmuster und Strukturen darauf angewiesen, einen Beobachter zu Rate zu ziehen. Dieser kann dabei unterstützen, die strukturelle Kopplung zwischen dem jeweiligen System und seinen Umwelten zu erhalten, zu fördern und dabei auch zeitlich zu ordnen (vgl. ebd., S. 14).
Ein weiterer Aspekt des subjektiven Zeitempfindens tritt hinzu, wenn wir räumliche Verortungen als Repräsentation von Zeit vornehmen und der Zeit einen physikalischen Bezug geben (vgl. Vollmer 2008b, S. 254). So werden z. B. in sozialen Systemen Zeiten organisiert und ein Verständnis von Arbeitszeiten, Ausbildungszeiten und Freizeiten gebildet. Es entstehen solche Phänomene wie Zeitdruck oder das Empfinden von Leerlaufzeiten oder Wartezeit. Diese Erscheinungsformen werden vom System selbst erzeugt und bilden auch eine Grundlage dafür, wie diese Systeme mit ihren Umwelten in Beziehung treten (vgl. Luhmann, S. 253 ff). Diese Phänomene orientieren sich eher am natürlichen Zeitverlauf und haben Anfang und Ende. Andere Zeitkonzepte beschäftigen sich mit der Ewigkeit – so etwa in religiösen oder meditativen Zusammenhängen – oder haben die Schönheit des einmaligen Augenblicks zum Gegenstand. Weiter bewegen wir uns als Individuen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch unsere alltäglichen Aufgaben und führen sie in voneinander unterscheidbaren eigenen Rhythmiken durch (vgl. Fraenkel in: Levold/Wirsching 2016, S. 119 f).
Für Coaching, Training und Beratung sind all diese Aspekte je nach Kontext relevant und in die Interventionsplanung und die Fragestellungen mit einzubeziehen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass Erinnerungen von Individuen Kodierungen auf der Zeitlinie darstellen und damit stets Rekonstruktionen sind. Diese sind von selbstnarrativen Charakteristika geprägt und dienen dazu, Bedeutungen, Themen und Kontexte zu organisieren (vgl. Weidtmann/Evers 2011, S. 169).
Damit der Coach, Trainer bzw. Berater dabei unterstützen kann, hilfreiche Neukonstruktionen und Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft zu etablieren, gilt es auch hier taugliche Mittel für die jeweilige Intervention zu finden, auszuwählen oder zu kreieren. So bietet sich etwa die Arbeit mit der Timeline an, die mittlerweile anerkannte Praxis in der Arbeit mit Klienten ist . Damit können Emotionen, die in Beziehung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen, aufgespürt und z. B. mit Zielearbeit verbunden werden. Es lassen sich Ressourcen erarbeiten, die für einen Veränderungsprozess notwendig scheinen oder die als Entscheidungshilfen dienen. Die Timeline-Arbeit ermöglicht u. U. die Bewältigung von negativen Ereignissen aus der Vergangenheit und hilft dabei, die eigene Landkarte zu erforschen und sich künftigen Aufgaben zu stellen (vgl. Schindler in: Levold/Wirsching 2016, S. 246 ff). Dabei wird mit der Technik des Verortens von Zeitpunkten im Raum ereignisbezogen interagiert und nach Lösungen gesucht. Der Prozessbegleiter kann mithilfe seiner Fragen Reframing-Angebote machen, die z. B. eine „Pseudoorientierung in der Zeit“ (de Shazer 2010, S. 67 f) ermöglichen. Mit diesem hypnosystemischen Ansatz kann z. B. ein „als ob-Rahmen“ geschaffen werden, in dem das Klientensystem sich mit den Handlungen und Ressourcen beschäftigt, die zu Lösungen in der Zukunft führen. Auch Fragen nach den Ausnahmen kann hier hilfreich verwendet werden – und obwohl sie sich auf die Vergangenheit bezieht, kann dadurch eine Verflüssigung des Problemzustandes entstehen. Diese Methodik lässt sich in Einzelcoachings ebenso erfolgreich einsetzen wie im Projektmanagement innerhalb einer Organisation.
Der Coach, Trainer bzw. Berater kann ein weiteres Phänomen utilisieren, welches beim Erleben von intensiven Kommunikationsprozessen entstehen kann: Mithilfe seiner Fragetechniken und den eingesetzten Methoden, der Verwendung seiner Sprache und Tonalität kann er das Phänomen der Verdichtung im „dreidimensionalen sozialen Raum“ (Scharmer 2015, S. 252) erkennbar und nutzbar machen. Dabei entsteht ein Zeitempfinden, das mit dem Eindruck der Verlangsamung einhergeht und gleichzeitig die Intensität der Begegnungen zwischen den Individuen und das Erleben von Zeit, Raum und dem eigenen Selbst ansteigen lässt (vgl. ebd.).
Dieses Verlangsamungsprinzip kann für den Erkenntnisgewinn von hohem Nutzen sein und lenkt die Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt. Es entsteht ein angstfreier Raum, in dem die eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen in Balance sind. Denken, Fühlen und Handeln bilden eine Einheit. Die Dinge werden um ihrer selbst Willen getan (vgl. Csikszentmihalyi 2014, S. 162 ff).
Unter dem Begriff Vergangenheit versteht man gemeinhin die bereits vergangene Zeit, die nicht mehr gegenwärtig ist. Die Vergangenheit bezieht sich auf alle Ereignisse, Entwicklungen und Erfahrungen, die in der Zeit vor dem gegenwärtigen Moment stattgefunden haben. Die Vergangenheit umfasst dabei alle historischen Epochen und Zeitalter, beginnend bei den Anfängen der Menschheit bis hin zum Ende der unmittelbar vorangegangenen Sekunde. Die Vergangenheit kann in persönlicher oder gesellschaftlicher Hinsicht betrachtet werden und ist oft durch historische Aufzeichnungen oder Überlieferungen dokumentiert. Im Gegensatz zur Zukunft, deren Ausgang oft ungewiss ist, ist die Vergangenheit bereits festgelegt und kann nicht mehr verändert werden. Allerdings organisieren wir unsere Erinnerungen sebst, so dass es wir auch hier eigen und / oder neue Realitäten schaffen können.
Grenzen / Grenzbildungen
Die Dimension der Grenzen ist explizit der Grenzbildung gewidmet und dient im Wesentlichen dazu, dem Beobachter dieses wichtige Systemprinzip nochmals eigenständig zu verdeutlichen. Das Formkalkül nach Spencer-Brown bietet die Möglichkeit, Systemgrenzen zu betrachten. Damit können Unterschiede gebildet werden, die einen Unterschied machen, was nach Bateson die Grundlage der Bildung von Informationen ist (vgl. Schönwalder-Kuntze/Wille/Hölscher 2009, S. 49).
Grenzbildungen stellen notwendige Merkmale einer Unterschiedsbildung dar. Indem eine Unterscheidung getroffen wird, entsteht erst eine Form, und die Differenz bildet die Voraussetzung für eine Einheit (vgl. ebd., S. 61). Damit ist die Basis gelegt, um jegliche Wirklichkeitskonstruktion zu beschreiben. Die eine Seite der Form gehört demnach genauso dazu wie die andere. Damit ermöglicht das Modell die Erfassung von komplexen mehrschichtigen Problemstellungen, eröffnet dem Anwender den Umgang mit „Multivalenzen“ (Schmidt 2017, S. 30) und regt zum Einsatz unterschiedlicher Methoden und Formate an. So können etwa Interessen in Verhandlungen erfasst und ausgeglichen werden. Persönlichkeitsanteile können miteinander in Interaktion (s. Kapitel 3.1) gebracht und verflüssigende Konstruktionen gefunden werden. Oder der Berater erkennt strukturelle Grenzen in Organisationen, die Teams trennen bzw. vereinen und kann dieses Erkennen sinnvoll bei der Begleitung von Change-Prozessen nutzen. Der Raum für das Erfassen von komplexen Situationen inkl. bestehender Paradoxien ist eröffnet. Der Berater kann nun mithilfe der oben geschilderten Metaisierung (s. Kapitel 2.4.) eine beobachtende Position einnehmen und sich von solch utopischen Vorstellungen wie etwa linear-kausalen Lösungen verabschieden. Er begibt sich vielmehr in den Prozess des intensiven Zuhörens, Betrachtens und Abwägens. Hier kündigen sich vielleicht intuitiv Formate an, die wie z. B. die Tetralemma-Strategie gemäß dem transverbalen Ansatz helfen können, diametral entgegenstehende Positionen, Argumente oder Interessen miteinander in eine ausgleichende Bewegung zu bringen.
Insgesamt können problematische Muster, Dilemmata etc. sichtbar werden und beispielsweise im Coachingprozess für die Arbeit mit Ambivalenzen genutzt werden. Es können neue Ziele entwickelt und dabei Lösungen für „diese Zwickmühlen“ (Schmidt 2013, S. 118) gefunden werden.
Den Prozess der Unterschiedsbildung als Entmischung zu betrachten, kann für den Berater enorm hilfreich sein, wenn es darum geht, Komplexität zu reduzieren und als Begleiter wirkfähig zu werden. Die Beachtung von Grenzbildungen als natürlichen Effekt von Systemen und deren Achtung ist gleichzeitig als Ausdruck systemischer Haltungen zu verstehen, sie erinnert den Coach, Trainer bzw. Berater daran, eine gesunde Balance zwischen Nähe und Abstand zum beobachteten System herzustellen.
Im systemischen Sinne bezieht sich der Begriff "Innen" auf die innere Welt einer Person oder eines Systems. In der systemischen Therapie und Beratung wird der Fokus nicht nur auf das Individuum als isolierte Einheit gelegt, sondern auch auf die Beziehungen und Interaktionen mit anderen innerhalb des Systems.
Wenn man von der Bildung von Grenzen spricht, meint man die Art und Weise, wie Menschen oder soziale Systeme ihre individuellen und kollektiven Identitäten und Grenzen bilden und aufrechterhalten. Grenzen können physisch, emotional, kognitiv oder sozial sein und dienen dazu, die Unterschiede zwischen den Individuen und Gruppen zu wahren.
Die Idee von "Innen" und "Außen" ist in der systemischen Sichtweise eng miteinander verknüpft. Die innere Welt eines Individuums umfasst seine Gedanken, Emotionen, Überzeugungen, Werte und persönlichen Erfahrungen. Diese inneren Aspekte beeinflussen die Art und Weise, wie die Person mit anderen interagiert und wie sie ihre individuellen Grenzen in sozialen Situationen setzt.
Wenn es um die Bildung von Grenzen geht, betrachtet die systemische Perspektive nicht nur die individuelle Ebene, sondern auch die dynamischen Wechselwirkungen innerhalb des sozialen Umfelds. Beziehungen, Kommunikationsmuster und Rollen in einer Familie, einer Gruppe oder einem Unternehmen können die Art und Weise beeinflussen, wie Grenzen definiert werden.
In der systemischen Therapie kann die Untersuchung der Grenzen und der inneren Welt eines Systems dazu beitragen, die Dynamik und mögliche Ursachen von Konflikten oder Problemen zu verstehen. Indem man sich auf die Beziehungen und die Art und Weise konzentriert, wie Informationen und Emotionen innerhalb eines Systems fließen, können systemische Therapeuten und Berater helfen, Veränderungen zu initiieren und das Wohlbefinden und die Funktionsweise des gesamten Systems zu verbessern
Die Balance im systemischen Kontext kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen:
Machtbalance: Es geht darum, sicherzustellen, dass die Macht und die Ressourcen innerhalb des Systems gerecht verteilt sind. Wenn es zu einer Dominanz oder Unterdrückung einzelner Mitglieder kommt, kann dies zu Dysfunktionen führen. Die Balance der Macht kann das Gefühl von Gerechtigkeit und Fairness fördern.
Kommunikationsbalance: Eine gesunde Kommunikationsbalance beinhaltet ein gleichmäßiges Geben und Nehmen von Informationen und Ideen zwischen den Mitgliedern eines Systems. Offene und respektvolle Kommunikation fördert eine effektive Zusammenarbeit.
Emotionale Balance: Es bezieht sich auf das Wohlbefinden der Einzelnen im System und darauf, dass Emotionen angemessen ausgedrückt und verarbeitet werden. Wenn Emotionen in einem System unausgeglichen sind oder unterdrückt werden, kann es zu Konflikten oder Spannungen kommen.
Rollenbalance: Jedes Mitglied in einem sozialen System hat bestimmte Rollen und Verantwortlichkeiten. Eine ausgewogene Verteilung und Erfüllung dieser Rollen fördert die Effizienz und das reibungslose Funktionieren des Systems.
Die Balance im systemischen Kontext bedeutet nicht zwangsläufig, dass alles perfekt gleich sein muss, sondern es geht darum, dass das System die Flexibilität hat, sich den sich ändernden Umständen anzupassen und eine optimale Funktionsweise aufrechtzuerhalten. In systemischer Therapie oder Beratung kann das Streben nach Balance helfen, eventuelle Dysfunktionen zu erkennen und Lösungen zu finden, um ein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen.
Im systemischen Kontext bezieht sich "Außen" auf die äußere Welt eines Individuums oder eines sozialen Systems. Es bezieht sich auf die Wechselwirkungen, die das System mit seiner Umwelt, anderen Menschen oder anderen sozialen Systemen hat. In Bezug auf die Bildung von Grenzen bezieht sich "Außen" auf die Trennung oder Abgrenzung zwischen dem betrachteten System und seiner Umgebung.
Das Konzept von "Innen" und "Außen" ist eng miteinander verbunden und bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein System seine Identität und Grenzen bildet und aufrechterhält. "Innen" beschreibt die innere Welt des Systems, die individuellen oder kollektiven Gedanken, Emotionen, Überzeugungen und Erfahrungen. "Außen" hingegen beschreibt die äußere Welt, die anderen Menschen, Institutionen und sozialen Kontexte umfasst.
Die Bildung von Grenzen zwischen "Innen" und "Außen" ist für die Funktionsweise eines sozialen Systems von großer Bedeutung. Es ermöglicht dem System, sich von der Umgebung zu unterscheiden und seine Identität zu wahren. Es hilft auch dabei, die Art und Weise zu definieren, wie Informationen, Ressourcen und Beziehungen zwischen dem System und seiner Umwelt fließen.
In einigen Fällen können Probleme oder Konflikte im System auftreten, wenn die Grenzen zwischen "Innen" und "Außen" nicht klar oder angemessen definiert sind. Wenn beispielsweise eine Familie Schwierigkeiten hat, eine angemessene Balance zwischen der eigenen Identität und der Interaktion mit der Außenwelt herzustellen, kann dies zu Konflikten oder Isolation führen.
In der systemischen Therapie oder Beratung kann die Untersuchung der Grenzen zwischen "Innen" und "Außen" dazu beitragen, das Verständnis für die Dynamiken und Herausforderungen eines Systems zu vertiefen. Durch das Erkennen und Klären von Grenzen kann die systemische Arbeit dazu beitragen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen dem System und seiner Umgebung zu fördern und so die Funktionalität und das Wohlbefinden zu verbessern.
Die Elemente und Aspekte dieser Dimension werden zum Teil von den logischen Ebenen nach Dilts umfasst (vgl. Dilts 2011, S. 186). Diese stellen eine für viele Zwecke nützliche Rekonstruktion dergestalt dar, dass es verschiedene Ebenen des Erlebens, Handelns und Denkens gibt. Hier wird von dem Ansatz ausgegangen, dass sich das Lernen in unterschiedlichen Hierarchien vollzieht (vgl. Willke 2015, S. 32). Demnach existieren bei Individuen und sozialen Systemen unterschiedliche Ebenen, auf denen unterschiedliche logische Prozesse ablaufen. Jede dieser Ebenen beinhaltet unterschiedliche Konglomerate von Aktivitäten, welche die jeweils darüber- und darunterliegenden Ebenen beeinflussen. Allerdings unterliegen diese logischen Prozesse einer gewissen Hierarchie: Werte und Glaubenssätze werden durch komplexere Regeln und Operationen geformt als z. B. neuronale Reaktionsschemata auf der darunterliegenden Ebene des Verhaltens (vgl. Grawe 2004, S. 63). Allerdings können individuelle Verhaltensweisen durch innere Landkarten, Strategien und Muster gesteuert sein und unterscheiden sich dadurch ebenfalls vom reinen vegetativen Kniereflex. Auf diesen sog. (neuro-)logischen Ebenen sind somit Umweltfaktoren angesiedelt, d. h. äußere Gegebenheiten, denen sich der Mensch anpassen oder auf die er reagieren muss. Die Fragetechnik auf der Ebene Umwelt umfasst die Angaben zum „Wo?“ und zum „Woher?“. Die Ebene des Verhaltens bezieht sich auf Aktionen und Reaktionen, die auf der Umweltebene stattfinden, die passenden Fragen dazu befassen sich mit dem „Was?“.
Auf der Ebene der Fähigkeiten werden die persönlichen Strategien und mentalen Modelle relevant. Die Fragetechnik hier hat das „Wie?“ zum Gegenstand. Darüber befindet sich mit der Ebene der Glaubenssätze, Werte und Überzeugungen das Feld der Motivationen (vgl. Grawe 2004, S. 187). Diese liefern für die Ebene der Fähigkeiten Unterstützung, können sich dort aber auch regressiv auswirken. Hier geht es um die Frage des „Warum?“.
Die relevanten Faktoren auf der Ebene der Identität und Haltung werden durch den Zweck gebildet. Gemeint ist die Mission, mit welcher das Individuum oder auch das soziale System agiert. Die Fragen auf dieser Ebene beziehen sich auf das „Wer?“.
Die Ebene der Zugehörigkeit umfasst eventuell auch spirituelle Aspekte. Dass wir uns als Teil eines größeren Systems verstehen können, welches über die Familie, die soziale Gemeinschaft in höherrangige Strukturen hinausragt, enthält einen möglichen Bezug zu globaleren Zusammenhängen. Die Frage nach dem „Wofür?“ und „Wozu?“ kann hier sinnvolle Anwendung finden.
Weiter wird diese Dimension um das Konsistenzmodell der menschlichen Psyche ergänzt (vgl. Grawe 2004, S. 189). Dies soll dabei unterstützen ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie Menschen mit Wünschen, Zielen, Plänen und Werten umgehen und was sie in Ihrer Gefühlswelt bewegt. Darüber wird der Zugang dazu ermöglicht, wie sich der Mensch Bedeutungen erschließt und was ihn antreibt seine innere Welt zu erschaffen (vgl Grave 2004, S. 183 ff.). Damit ergibt sich eine Eröffnung der tieferen Strukturen der menschlichen Motivationen und Bedürfnisse. Dieser Zugang kann sowohl dem Klienten- wie auch dem Beratersystem dazu verhelfen ein tieferes Verständnis von Inkongruenzen zu entwickeln.
Abb. 5: Konsistenztheoretisches Modell des psychischen Geschehens. Quelle: Grawe 2004, S. 189.
Hier wird davon ausgegangen, dass „ im Wesentlichen zwei Beweger des psychischen Geschehens“ existieren: „Das Streben nach Kongruenz und das Streben nach Konsistenz“ (Grawe 2004, S. 190). Dabei konzentriert sich die Wahrnehmung auf aktivierende und motivierende Ziele. Hinter diesen Zielen steht die Erfüllung der Grundbedürfnisse. Ziele und Verhalten richten sich in konkreten Handlungen und Situationen auf die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse aus. Die Menschen unterscheiden sich nicht im Hinblick auf ihre Grundbedürfnisse, jedoch sind sie, was ihre Lebenserfahrungen anbetrifft, individuell ausgeprägt. Sie erhalten von ihrem inneren System jederzeit Inkonsistenzmeldungen, wenn eines dieser Grundbedürfnisse nicht befriedigt wird. Im Laufe eines Lebens entwickelt das Individuum Strategien und Regulierungsmechanismen, um diese Inkonszistenzsituationen zu meistern. Dafür können dann einerseits aktivierende und motivierende Ziele dazu dienen, dies in der Umgebung durchzusetzen, andererseits können aber auch andere Mechanismen zum Tragen kommen, die
im Sinne einer Vermeidungsstrategie die drohenden Inkonsistenzerfahrungen abmildern sollen. Diese finden unbewusst statt und bilden u. U. auch die Voraussetzungen für psychische Störungen. Dazu gehören bspw. „Abwehrmechanismen, Coping, Emotionsregulation usw.“ (Grawe 2004, S. 191).
Diese Betrachtungsweise deckt sich mit dem systemischen Begriff der Autopoiesis im Sinne sozialer und psychischer Systeme, die internale Kopplungsmuster zwischen psychischen und biologischen Prozessen aufweisen (vgl. Simon 2015a, S. 17). Individuen sind als psychische Systeme demnach operational geschlossen und beziehen ihre (neuronalen) Aktivitäten ausschließlich auf sich selbst (vgl. Simon 2015b, S. 42). Mit der Strukturdeterminiertheit dieser Systeme werden Zustandsveränderungen internal gesteuert, Lernprozesse finden durch Irritationen des Ist-Zustandes statt, die vom System selbst initiiert und reguliert werden (vgl. ebd., S. 47).
Bezüge und Rückkopplungen zu den anderen Dimensionen sind hier jederzeit möglich und können dem Berater Aufschluss über seine Vorgehensweise bieten. So sind etwa Rückschlüsse auf die subjektiven Vorstellungen des Klienten bzgl. der System-/Umweltbeziehung denkbar (vgl. Schlippe/Schweitzer 2013, S. 187). Weiter können sich Inspirationen für Fragen ableiten lassen, die etwa in der Dimension der „Perspektiven“ (s. Kapitel 3.4) anderen Personen entsprechen oder in der Dimension des Veränderungsraumes nach Übereinstimmungen, Unterschieden und Ausnahmen suchen lassen (vgl. Schlippe/Schweitzer 2017, S. 61). Mit dieser Zirkularität eröffnet sich dem Berater nun der systemische Fragenraum als inspiratorische Quelle, sie bietet dem Berater Unterstützung, um sich im Klientensystem zu orientieren und die eigenen Aktivitäten und Aussagen im Sinne der Selbstreflexion zu überprüfen (vgl. Arnold 2012a, S. 15 ff). Der Coach, Trainer bzw. Berater kann das Zusammenspiel mehrerer Aspekte auf verschiedenen Ebenen in unterschiedlichen Dimensionen beobachten. Dadurch kann die Beobachtung zweiter Ordnung hilfreich unterstützt und die Wahrnehmungsfähigkeit des Beraters geschärft werden, um eine zuverlässig überprüfbare Beschreibung zweiter Ordnung des beobachteten Systems anzufertigen.
Ergänzt wird dies durch die Einbeziehung der Persönlichkeitsanteile (vgl. Satir 2013, S. 50 f), denen eine „systemisch-konstruktivistische Persönlichkeitstheorie“ (Backhausen/Thommen 2017, S. 143 ff) zu Grunde liegt. Dabei ist im Sinne einer Lösungsorientierung stets auf die positiven Absichten der unterschiedlichen Anteile abzustellen, die ganz im Sinne des gesamten Systems aktiviert werden und von Ambivalenzen getragen sind, die das menschliche Verhalten beeinflussen (vgl. Schulz von Thun 2014, S. 25).
Auf diesen sog. (neuro-)logischen Ebenen sind Umweltfaktoren angesiedelt, d. h. äußere Gegebenheiten, denen sich der Mensch anpassen oder auf die er reagieren muss. Die Fragetechnik auf der Ebene Umwelt umfasst die Angaben zum „Wo?“ und zum „Woher?“. (S.32).
Umwelt bezieht sich auf alles, was uns umgibt, sowohl natürliche als auch menschgemachte Elemente. Dazu gehören die physischen, biologischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Bedingungen und Faktoren, die unseren Lebensraum beeinflussen. Die Umwelt umfasst die gesamte Natur, einschließlich des Bodens, des Wassers, der Luft, der Tiere, der Pflanzen und der Landschaften sowie der menschlichen Einflüsse, die auf diese Umwelt einwirken.
Die Umwelt hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen und anderen Lebewesen. Eine positive Umgebung kann zu einem gesunden Leben, einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und einer positiven Wirtschaftsentwicklung beitragen, während eine schlechte Umgebung negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Wirtschaft und die soziale Entwicklung haben kann.
Deshalb ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Dies beinhaltet die Reduzierung von Umweltverschmutzung, den Schutz von natürlichen Ressourcen wie Wasser und Boden, den Erhalt von Biodiversität und Ökosystemen sowie die Förderung von nachhaltigen Praktiken und Technologien, die den ökologischen Fußabdruck minimieren.
Insgesamt kann die Umwelt als ein komplexes und dynamisches System betrachtet werden, das ständig durch menschliche Aktivitäten beeinflusst wird. Es ist wichtig, bewusst mit der Umwelt umzugehen, um eine nachhaltige und gesunde Zukunft zu gewährleisten.
Die Ebene des Verhaltens bezieht sich auf Aktionen und Reaktionen, die auf der Umweltebene stattfinden, die passenden Fragen dazu befassen sich mit dem „Was?“.
Allerdings können individuelle Verhaltensweisen durch innere Landkarten, Strategien und Muster gesteuert sein und unterscheiden sich dadurch ebenfalls vom reinen vegetativen Kniereflex.
Das Verständnis von Verhalten bezieht sich auf die beobachtbaren Handlungen und Reaktionen einer Person in verschiedenen Situationen. Es umfasst sowohl körperliche als auch verbale Aktionen, die von anderen Menschen wahrgenommen werden können. Verhalten kann bewusst oder unbewusst sein, und es kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. Persönlichkeit, Erfahrung, Kultur, Emotionen und Umwelt.
Verhalten kann auf verschiedene Arten kategorisiert werden. Eine Möglichkeit ist, zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten zu unterscheiden. Angeborenes Verhalten bezieht sich auf Instinkte oder Reflexe, die bei Menschen und Tieren natürlicherweise vorkommen, wie z.B. Essen, Schlafen, Atmen oder Schmerzreaktionen. Erlerntes Verhalten hingegen bezieht sich auf Handlungen, die im Laufe des Lebens durch Erfahrung und Interaktion mit der Umwelt erworben werden.
Eine andere Möglichkeit, Verhalten zu kategorisieren, ist durch seine Funktionen. Verhalten kann beispielsweise als adaptive, maladaptive oder neutral betrachtet werden. Adaptive Verhaltensweisen sind solche, die einer Person helfen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen oder ihre Ziele zu erreichen, während maladaptives Verhalten solche Handlungen umfasst, die der Person oder anderen schaden können. Neutrales Verhalten hingegen hat keine besondere Auswirkung auf die Person oder ihre Umwelt.
In der Psychologie wird Verhalten oft als Hinweis auf die Persönlichkeit, Emotionen und Motivationen einer Person betrachtet. Das Verständnis von Verhalten kann dazu beitragen, das Verhalten anderer Menschen besser zu verstehen und zu erklären, sowie das eigene Verhalten zu reflektieren und zu modifizieren, um bessere Ergebnisse in bestimmten Situationen zu erzielen.
Auf der Ebene der Fähigkeiten werden die persönlichen Strategien und mentalen Modelle relevant. Die Fragetechnik hier hat das „Wie?“ zum Gegenstand.
Fähigkeiten sind die Fertigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften, die eine Person besitzt und die es ihr ermöglichen, Aufgaben und Herausforderungen in verschiedenen Lebensbereichen erfolgreich zu bewältigen. Fähigkeiten können auf verschiedene Weise erworben werden, wie durch Bildung, Training, Erfahrung oder natürliche Anlagen.
Es gibt verschiedene Arten von Fähigkeiten, wie zum Beispiel:
Technische Fähigkeiten: Diese beziehen sich auf das Wissen und die Fertigkeiten, die für eine bestimmte Tätigkeit oder ein bestimmtes Fachgebiet erforderlich sind. Beispiele für technische Fähigkeiten sind Programmieren, Buchhaltung, Ingenieurwesen, Grafikdesign oder Schweißen.
Soziale Fähigkeiten: Diese beziehen sich auf die Fähigkeit, effektiv mit anderen Menschen zu kommunizieren und zu interagieren. Dazu gehören Fähigkeiten wie Teamarbeit, Führung, Konfliktlösung, Empathie und Verhandlung.
Kognitive Fähigkeiten: Diese beziehen sich auf die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, Informationen zu analysieren und zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen. Beispiele für kognitive Fähigkeiten sind kritisches Denken, Problemlösung, Kreativität und Entscheidungsfindung.
Persönliche Fähigkeiten: Diese beziehen sich auf die persönlichen Eigenschaften und Fertigkeiten, die für die Bewältigung von Herausforderungen im Alltag oder im Beruf erforderlich sind. Beispiele für persönliche Fähigkeiten sind Zeitmanagement, Organisation, Belastbarkeit, Flexibilität und Motivation.
Fähigkeiten sind ein wichtiger Bestandteil des individuellen Potenzials und können dazu beitragen, berufliche oder persönliche Ziele zu erreichen. Indem man seine Fähigkeiten erweitert und verbessert, kann man seine Leistung steigern, seine Karriere voranbringen oder persönliche Entwicklung fördern.
Werte und Ziele sind zwei verwandte Konzepte, die eng mit der individuellen Motivation und dem Verhalten von Menschen verbunden sind.
Werte beziehen sich auf die Grundsätze und Überzeugungen, die einer Person wichtig sind und die ihr Verhalten und ihre Entscheidungen beeinflussen. Werte können persönlicher Natur sein und von der Persönlichkeit und den Erfahrungen einer Person geprägt werden, oder sie können von kulturellen, religiösen oder moralischen Überzeugungen geprägt sein. Beispiele für Werte können Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Freiheit, Familie, Gesundheit, Erfolg oder Gerechtigkeit sein.
Ziele hingegen beziehen sich auf die konkreten Ergebnisse, die eine Person erreichen möchte. Ziele können kurz- oder langfristig sein und können auf verschiedene Lebensbereiche wie Karriere, Familie, Freundschaften oder Freizeitaktivitäten abzielen. Ziele können auch auf Werten basieren und durch sie motiviert sein. Zum Beispiel kann eine Person, die den Wert der Familie schätzt, das Ziel haben, mehr Zeit mit ihren Angehörigen zu verbringen.
Werte und Ziele können miteinander verbunden sein und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn eine Person zum Beispiel den Wert von Gesundheit schätzt, kann sie das Ziel haben, regelmäßig Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren, um dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig kann das Verfolgen dieser Ziele auch dazu beitragen, den Wert der Gesundheit zu stärken.
Insgesamt spielen Werte und Ziele eine wichtige Rolle in der individuellen Motivation und beeinflussen das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen in verschiedenen Bereichen ihres Lebens.
Im Laufe eines Lebens entwickelt das Individuum Strategien und Regulierungsmechanismen, um diese Inkonszistenzsituationen zu meistern. Dafür können dann einerseits aktivierende und motivierende Ziele dazu dienen, dies in der Umgebung durchzusetzen, andererseits können aber auch andere Mechanismen zum Tragen kommen, dieim Sinne einer Vermeidungsstrategie die drohenden Inkonsistenzerfahrungen abmildern sollen. Diese finden unbewusst statt und bilden u. U. auch die Voraussetzungen für psychische Störungen. Dazu gehören bspw. „Abwehrmechanismen, Coping, Emotionsregulation usw.“ (Grawe 2004, S. 191).
Haltung und Identität sind zwei verwandte Konzepte, die sich auf die Art und Weise beziehen, wie Menschen sich selbst sehen und wie sie sich in der Welt präsentieren.
Die Haltung bezieht sich auf die Einstellung, Meinung oder Überzeugung einer Person zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Sache. Es geht also um die Art und Weise, wie eine Person auf etwas reagiert oder dazu steht. Eine Haltung kann positiv, negativ oder neutral sein und kann auf Fakten, Erfahrungen oder Überzeugungen basieren. Haltung kann auch durch Kultur, Bildung, soziale Interaktionen und individuelle Persönlichkeit geprägt werden.
Identität bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Person sich selbst sieht oder definiert. Identität kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, zum Beispiel auf individueller, sozialer oder kultureller Ebene. Die individuelle Identität bezieht sich auf die persönlichen Merkmale einer Person wie Geschlecht, Alter, Persönlichkeit oder Erfahrungen. Die soziale Identität bezieht sich auf die Zugehörigkeit einer Person zu einer Gruppe oder Gemeinschaft, wie zum Beispiel aufgrund von Ethnizität, Nationalität oder Religion. Die kulturelle Identität bezieht sich auf die geteilten Werte, Traditionen und Normen einer bestimmten Kultur oder Gemeinschaft.
Identität kann sich im Laufe der Zeit verändern, insbesondere in Reaktion auf Erfahrungen, die eine Person macht. Identität ist auch eng mit der Selbstwahrnehmung und dem Selbstbewusstsein verbunden und kann Auswirkungen auf das Verhalten und die Beziehungen einer Person haben.
Insgesamt beziehen sich Haltung und Identität darauf, wie Menschen ihre Sicht auf die Welt und sich selbst konstruieren und ausdrücken. Dabei ist es wichtig auf die jeweilige Kontextualisierung und die Bezogenheiten zwischen Menschen und dem jeweiligen Umfeld zu achten.
Die relevanten Faktoren auf der Ebene der Identität und Haltung werden durch den Zweck gebildet. Gemeint ist die Mission, mit welcher das Individuum oder auch das soziale System agiert. Die Fragen auf dieser Ebene beziehen sich auf das „Wer?“.
Die Ebene der Zugehörigkeit umfasst eventuell auch spirituelle Aspekte. Dass wir uns als Teil eines größeren Systems verstehen können, welches über die Familie, die soziale Gemeinschaft in höherrangige Strukturen hinausragt, enthält einen möglichen Bezug zu globaleren Zusammenhängen. Die Frage nach dem „Wofür?“ und „Wozu?“ kann hier sinnvolle Anwendung finden.
Gefühle sind subjektive Empfindungen und Erlebnisse, die auf innere oder äußere Reize reagieren und oft mit körperlichen Reaktionen einhergehen. Hier sind einige der häufigsten Gefühle und ihre möglichen Erscheinungsformen:
Freude: Ein Gefühl der Freude kann mit einem Lachen, einem Lächeln, einem schnelleren Herzschlag, einem erhöhten Energieniveau und einem allgemeinen Gefühl des Wohlbefindens einhergehen.
Traurigkeit: Traurigkeit kann mit einem gedrückten Stimmungsbild, Weinen, einem langsamen Herzschlag, einem Gefühl der Schwere im Körper und einer allgemeinen Niedergeschlagenheit einhergehen.
Wut: Wut kann mit einer erhöhten Herzfrequenz, schnellerem Atmen, Muskelverspannungen, einem erhöhten Blutdruck, einer schnellen Sprechgeschwindigkeit und einer allgemeinen Empfindung von Hitze im Körper einhergehen.
Angst: Angst kann mit einer erhöhten Herzfrequenz, schnellerem Atmen, Schwitzen, Zittern, einer erhöhten Sprechgeschwindigkeit, einer erhöhten Wachsamkeit und einem allgemeinen Gefühl von Unbehagen oder Gefahr einhergehen.
Liebe: Liebe kann mit einem warmen Gefühl im Herzen, einem Glücksgefühl, einem Gefühl der Verbundenheit, einer erhöhten Empathie und einem allgemeinen Gefühl von Wohlbefinden einhergehen.
Ekel: Ekel kann mit einer Abneigung gegenüber bestimmten Dingen oder Situationen, einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen oder Geschmäckern, einer Übelkeit oder einem allgemeinen Gefühl von Abneigung oder Abscheu einhergehen.
Überraschung: Überraschung kann mit einem erhöhten Herzschlag, einem schnelleren Atmen, einem Gefühl der Verwunderung oder Verblüffung, einem erhöhten Interesse und einem allgemeinen Gefühl der Neugierde einhergehen.
Scham: Scham kann mit einem Gefühl der Peinlichkeit, einem Senken des Blicks, einem Erröten, einem Gefühl der Minderwertigkeit und einem allgemeinen Gefühl des Bedauerns oder des Verstoßenseins einhergehen.
Dies sind nur einige der möglichen Gefühle und deren Erscheinungsformen. Die Art und Weise, wie ein Gefühl erlebt wird, kann von Person zu Person unterschiedlich sein und kann auch von Faktoren wie Kultur, Kontext und individuellen Erfahrungen beeinflusst werden.
Hier wird davon ausgegangen, dass „ im Wesentlichen zwei Beweger des psychischen Geschehens“ existieren: „Das Streben nach Kongruenz und das Streben nach Konsistenz“ (Grawe 2004, S. 190). Dabei konzentriert sich die Wahrnehmung auf aktivierende und motivierende Ziele. Hinter diesen Zielen steht die Erfüllung der Grundbedürfnisse. Ziele und Verhalten richten sich in konkreten Handlungen und Situationen auf die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse aus. Die Menschen unterscheiden sich nicht im Hinblick auf ihre Grundbedürfnisse, jedoch sind sie, was ihre Lebenserfahrungen anbetrifft, individuell ausgeprägt. Weiter dazu auf Seite 34.
In der Dimension „Beteiligte“ richtet sich der Blick auf die Mesoebene und die Kontexte in Organisationen und sozialen Systemen. Damit sind die Akteure im sozialen Umfeld auf der Ebene von Teams und Gruppen gemeint (vgl. Scharmer 2015, S. 471). Hier sind Kompetenzen und Rollen angesiedelt, hier können Aufgaben, Regeln und Rituale von Teams bzw. Familien betrachtet werden. Zusätzlich können Aufgaben- und Funktionsprinzipien der Arbeitsorganisation genauso eine Rolle spielen wie intersubjektive Strukturen in Teams oder anderen menschlichen Gemeinschaften. Hier werden u. U. Unternehmensziele mit den persönlichen Zielen von Mitarbeitern abgeglichen und als Führungsthematik verstanden. Für den Coach, Trainer bzw. Berater eröffnet sich im jeweiligen Beratungskontext nun das Feld, auf dem es sich bspw. um Fragen drehen kann, die sich mit der Definition einer Unternehmenskultur beschäftigen (vgl. Schein 2010b, S. 31 ff). Die Beteiligten sind von der Interventionsplanung und der Architektur der geplanten Maßnahmen direkt betroffen und werden gemäß dem Partizipationsprinzip miteinbezogen. Der Coach, Trainer bzw. Berater erzeugt gemeinsam mit den Menschen in der jeweiligen auf den Kontext bezogenen Umgebung diejenigen Designs, die nach der Action-Survey-Schleife zur Anwendung kommen und zum Erfolg führen sollen (vgl. Königswieser/Exner 2008, S. 47 ff).
Die gesamte Bandbreite von Interventionstechniken kommt zum Einsatz: Moderation, Workshops, Trainings, Coachings, Meetings, Teambuilding und Supervisionen etc. wollen geplant und durchgeführt werden. Der Berater wechselt hier zwischen den Rollen und Funktionen als Designer, Begleiter und Leiter im Prozess und regt Interaktionen an, die sich energiereich auf die gemeinsame Arbeit und die Ergebnisse auswirken sollen (vgl. Krizanits 2013a, S. 141).
Dabei beobachtet er Rückkopplungen zu sämtlichen anderen Dimensionen des Metamodells. Hier beginnt er das abstrakte Prinzip des Modells in der Praxis zu erproben und Strukturen, Ebenen, Prinzipien, Wechselwirkungen, Grenzen, Perspektiven und Größen zu erfassen und für die Hypothesenbildung nutzbar zu machen. Die beobachteten Mechanismen kann er nun nutzbringend für die Planung und Durchführung weiterer Methoden und Formate anwenden. Dazu ist es notwendig, auch permanent über die eigenen Handlungen und Gedanken zu reflektieren.
In der Dimension „Beteiligte“ richtet sich der Blick auf die Mesoebene und die Kontexte in Organisationen und sozialen Systemen. Damit sind die Akteure im sozialen Umfeld auf der Ebene von Teams und Gruppen gemeint.
Rollen beziehen sich auf die Erwartungen und Verhaltensanforderungen, die mit bestimmten Positionen, Situationen oder Gruppen verbunden sind. In der Gesellschaft gibt es verschiedene Rollen, die Menschen einnehmen können, wie z.B. die Rolle eines Vaters, einer Mutter, eines Lehrers, eines Freundes oder eines Arbeitnehmers. Eine Person kann auch mehrere Rollen gleichzeitig innehaben, je nach Kontext und Situation.
Rollen definieren nicht nur, wie eine Person sich verhalten sollte, sondern auch, welche Erwartungen die Gesellschaft an sie hat. Sie beeinflussen, wie wir uns selbst sehen und wie wir von anderen wahrgenommen werden. Rollen können auch unser Verhalten und unsere Entscheidungen beeinflussen, indem sie uns in bestimmte Verhaltensmuster oder soziale Normen einschließen.
Rollen können sowohl formal als auch informell sein. Formelle Rollen werden durch Gesetze, Verordnungen oder Regelungen definiert, wie z.B. die Rolle eines Richters oder eines Polizisten. Informelle Rollen hingegen werden von sozialen Normen oder Erwartungen definiert, wie z.B. die Rolle einer Hausfrau oder eines Kumpels.
Insgesamt sind Rollen ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und beeinflussen, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wir mit anderen interagieren. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, welche Rollen wir in verschiedenen Kontexten einnehmen und wie diese Rollen unser Verhalten und unsere Entscheidungen beeinflussen.
Ein Kompetenzbereich bezieht sich auf eine spezifische Fähigkeit oder ein spezifisches Wissen, das für eine bestimmte Aufgabe, Rolle oder Position erforderlich ist. Es kann sich auch auf eine Gruppe von Fähigkeiten oder Wissen beziehen, die miteinander verbunden sind und für eine bestimmte Funktion oder Rolle notwendig sind.
Kompetenzbereiche können sowohl persönliche als auch berufliche Fähigkeiten und Wissen umfassen. Beispielsweise können Kompetenzbereiche für eine Person in einem bestimmten Berufsbereich wie Marketing, Finanzen oder IT spezifische Fähigkeiten wie Analysefähigkeiten, Kreativität, Projektmanagement oder Kommunikationsfähigkeiten umfassen.
Kompetenzbereiche können auch für persönliche Entwicklung und Wachstum relevant sein. Beispielsweise können Kompetenzbereiche für eine Person, die ihre Führungsfähigkeiten verbessern möchte, Fähigkeiten wie Teamführung, Konfliktlösung, emotionale Intelligenz oder strategisches Denken umfassen.
Es ist wichtig, dass eine Person ihre Kompetenzbereiche identifiziert und ständig daran arbeitet, diese zu verbessern. Dies kann durch Schulungen, Weiterbildungen, Erfahrungen und Feedback von anderen erreicht werden. Eine Person, die ihre Kompetenzbereiche entwickelt und stärkt, kann ihre Effektivität in einer bestimmten Rolle oder Funktion verbessern und ihre Karrierechancen und persönliche Zufriedenheit erhöhen. (Dazu weiter auf S.51).
Aufgaben beziehen sich auf spezifische Handlungen oder Tätigkeiten, die von einer Person erwartet werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder eine bestimmte Funktion auszuführen. Aufgaben können sowohl in beruflichen als auch in persönlichen Bereichen auftreten.
Im Berufsumfeld können Aufgaben beispielsweise Projekte, tägliche Verantwortlichkeiten, Termine oder Ziele umfassen, die von einem Arbeitnehmer erwartet werden. Aufgaben können spezifische Fähigkeiten oder Kenntnisse erfordern und müssen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens ausgeführt werden.
In persönlichen Bereichen können Aufgaben Haushaltsaufgaben, Kindererziehung oder Freiwilligenarbeit umfassen. Hierbei geht es darum, Verantwortlichkeiten zu übernehmen und bestimmte Handlungen auszuführen, um persönliche Ziele oder das Wohlergehen anderer zu erreichen.
Es ist wichtig, dass eine Person ihre Aufgaben identifiziert und organisiert, um effektiv und effizient zu sein. Dies kann durch Priorisierung, Zeitmanagement und Delegierung erreicht werden. Eine Person, die ihre Aufgaben erfolgreich erledigt, kann ihre Karrierechancen erhöhen, ihr Selbstvertrauen stärken und ihr allgemeines Wohlbefinden steigern.
Regeln sind spezifische Vorschriften, Anweisungen oder Normen, die eine bestimmte Verhaltensweise oder Handlung vorschreiben oder verbieten. Sie können von verschiedenen Stellen und Institutionen aufgestellt werden, wie zum Beispiel von Regierungsbehörden, Unternehmen, Schulen oder Gemeinschaften.
Regeln können unterschiedliche Formen und Anwendungen haben. Einige Regeln können in Gesetzen festgelegt werden, während andere informelle soziale Normen sind. Beispiele für Regeln sind Verhaltensregeln am Arbeitsplatz, Verkehrsregeln auf der Straße oder Regeln für den Umgang mit geistigem Eigentum.
Regeln dienen in erster Linie dazu, Ordnung, Sicherheit und Fairness zu gewährleisten. Sie helfen dabei, Erwartungen zu klären und sorgen für Konsistenz und Vorhersehbarkeit in einem bestimmten Kontext. Wenn Regeln nicht eingehalten werden, können Konsequenzen wie Strafen oder Verlust von Privilegien folgen.
Es ist wichtig, dass eine Person die Regeln in ihrer Umgebung versteht und einhält, um Konflikte zu vermeiden und eine positive Beziehung zu anderen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig können Regeln auch in Frage gestellt und verbessert werden, wenn sie unfair oder unangemessen erscheinen.
Rituale sind bestimmte Handlungen oder Abläufe, die in einer bestimmten Reihenfolge oder Art und Weise durchgeführt werden. Sie können in vielen verschiedenen Kontexten vorkommen, wie beispielsweise in religiösen oder spirituellen Zeremonien, in der Familie oder in der Gesellschaft.
Rituale dienen dazu, Bedeutung und Wert zu vermitteln und ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit zu schaffen. Sie können auch dazu beitragen, Emotionen und Gefühle auszudrücken und zu regulieren. Beispiele für Rituale sind religiöse Zeremonien wie Taufen oder Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder auch morgendliche Abläufe wie das gemeinsame Frühstücken mit der Familie.
Rituale können tief in einer Kultur oder Gemeinschaft verwurzelt sein und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie können auch von einer Person individuell geschaffen werden, um persönliche Bedeutung und Struktur zu schaffen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Rituale nicht nur positive Auswirkungen haben, sondern auch negative Auswirkungen haben können, wenn sie eine Person in ihrer Entwicklung einschränken oder ihr Verhalten einschränken. Insgesamt können Rituale jedoch helfen, Bedeutung und Sinn im Leben zu schaffen und das Wohlbefinden zu fördern.
Die Darstellungen in dieser Dimension dienen dazu, die Voraussetzung für das Erkennen von Rückkopplungen in ihrer zyklischen Kausalität zu erfassen (vgl. Vollmer 2008a, S. 123). Dazu können ebenso intuitive Methoden wie Metaphern, Bilder, Traumreisen und freies Assoziieren zählen (vgl. Müller 2017, S. 61) sowie auch Systemzeichnungen und -aufstellungen, Genogramme, Systemmodelle und Wirkgraphen. Diese Techniken, Methoden und Formate seien hier explizit erwähnt, da sie in dem jeweilig speziellen Kontext der Modellbildung dienen (vgl. Schlippe/Schweitzer 2013, S. 231). Darin enthalten sind auch das Erfassen von Strukturelementen des beobachteten Systems sowie das SCORE - Modell nach Dilts, welches dabei unterstützt, zusätzliche Unterscheidungen nach Symptomen, Ursachen, Ressourcen, Effekten und Ergebnissen zu treffen. Damit wird für diese Unterscheidungen auch eine Orientierung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ermöglicht (vgl. Dilts/ Deloizier/Bacon Dilts 2013. S. 113 f). Damit werden dann auch wesentliche Voraussetzungen der „Neunfelderaufstellung“ (Sparrer/Varga von Kibéd 2010, S. 182) erfüllt. Damit lassen sich Symptome, Ergebnisse, Hintergründe, Ressourcen und Effekte von z.B. Change-Prozessen abbilden und in die Gestaltung von Modellen und Aufstellungen integrieren.
Dazu lassen sich auch Methoden internaler Repräsentationen zählen, womit quasi die Brücke zu den hypnosystemischen Verfahren geschlagen wird (vgl. Schmidt 2013, S. 25 f).
Weiter spielt in dieser Dimension das Metamodell der Sprache als Repräsentationssystem der subjektiven Realität eines jeden Individuums eine Rolle. Die Sprache bildet für jedes einzelne Individuum die Möglichkeit, zwischen der reinen Lautwahrnehmung und der Kodierung der damit verbundenen Bedeutungen zu unterscheiden. Wir geben den Worten Bedeutungen, die mit unseren Erfahrungen kontextualisiert sind. Daran sind verschiedene Hirnareale mit unzähligen neuronalen Verschaltungen beteiligt (vgl. Spitzer 2000, S. 232). Der Mensch setzt die Sprache als zeichengebendes Verfahren ein, um Konzepte von der Welt zu repräsentieren und zeitliche, fallbezogene oder modale Bezüge herzustellen, die für sein Bewusstsein relevant sind. Dies geschieht, um mit anderen in Interaktion treten zu können und auch um das eigene Selbst wahrzunehmen (vgl. Weidtmann/Evers 2011, S. 123 ff).
Damit sind genauso viele Wahrheiten wie Wirklichkeitskonstruktionen in der Welt. Der Berater unterstützt seine Klienten dabei zu erkennen, welche Bedeutungsgebungen gerade relevant sind und was genau er mit den unterschiedlichen Worten, Bezeichnungen und Zuschreibungen meinen könnte.
Zweck dieser Dimension ist es, die im jeweiligen Kontext spezifischen Systemgrößen sichtbar und für den Erfahrungs- und Erkenntnisprozess des Klienten nutzbar zu machen. Mit der Visualisierung dieser systemrelevanten Größen gelingt es dem Klientensystem, Beziehungen, Relationen, Rückbezüglichkeiten, Kopplungen etc. räumlich zu verorten und in seinem Handlungsfeld zu erkennen. Diese Größen können aus Zuständen oder Dynamiken bestehen, andere Personen bzw. Konstellationen von Personen und Prozessen sein. Wichtig ist hier das Wahrnehmen in einem räumlichen Sinne. Der Prozessbegleiter unterstützt dies mit Imaginationen oder anderen Techniken zur Visualisierung oder Externalisierung, unterstützt also den Prozess des Schauens, Hinhörens und Hinspürens, um die Aufmerksamkeit des Klientensystems in die Tiefe zu lenken (vgl. Scharmer 2015, S. 16). Er begleitet damit den Klienten dabei sich eine eigene Welt zu konstruieren, eigene Lösungen und Geschichten zu erfinden, die eigene Kreativität, Phantasie und Vorstellungskraft zu entfalten und neue Realitäten zu schaffen (vgl. v. Foerster 2014, S. 98 f.).
Unter dem Begriff "Strukturelemente" versteht man grundlegende Bausteine oder Bestandteile, die dazu dienen, eine Struktur zu bilden oder zu konstruieren. Strukturelemente sind die fundamentalen Komponenten, die in einer bestimmten Anordnung oder Verbindung eine größere Gesamtstruktur bilden.
In verschiedenen Kontexten können Strukturelemente unterschiedliche Bedeutungen haben:
Architektur: In der Architektur beziehen sich Strukturelemente auf die grundlegenden Bauteile eines Gebäudes, wie Stützen, Balken, Pfeiler und Träger, die die Struktur des Gebäudes stützen und stabilisieren.
Chemie: In der Chemie beziehen sich Strukturelemente auf die chemischen Gruppen oder funktionellen Gruppen, die in Molekülen vorkommen und ihre Struktur und Eigenschaften beeinflussen.
Linguistik: In der Linguistik beziehen sich Strukturelemente auf die grundlegenden Bausteine einer Sprache, wie Buchstaben, Phoneme, Wörter, Satzteile und Satzglieder, die verwendet werden, um Sätze und Texte zu konstruieren.
Informatik: In der Informatik beziehen sich Strukturelemente auf die grundlegenden Datenstrukturen und Algorithmen, die zur Organisation und Verarbeitung von Daten verwendet werden, wie Listen, Bäume, Stapel und Warteschlangen.
Strukturelemente sind wichtig, um komplexe Systeme, Strukturen oder Modelle zu verstehen und zu analysieren. Sie bilden das Grundgerüst, das die Gesamtstruktur trägt und ermöglichen die Untersuchung und Manipulation von Teilen oder Komponenten einer größeren Einheit. Strukturelemente sind von wesentlicher Bedeutung für die Funktion, Stabilität und Organisation von verschiedenen Systemen und Disziplinen.
Das SCORE-Modell nach Robert Dilts ist ein Coaching-Modell, das dazu dient, die Ursachen und die Auswirkungen eines Problems oder einer Herausforderung zu analysieren und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Das Modell wurde von Robert Dilts, einem bekannten Entwickler und Trainer im Bereich Neurolinguistische Programmierung (NLP), entwickelt.
Das SCORE-Modell steht für die folgenden fünf Elemente:
S (Symptom): Das erste Element des Modells befasst sich mit dem Symptom, das als Ausdruck eines Problems oder einer Herausforderung sichtbar ist. Es ist das, was Menschen in Bezug auf das Problem bemerken oder erleben. Zum Beispiel kann das Symptom eine negative Emotion, eine unerwünschte Verhaltensweise oder ein wiederkehrendes Muster sein.
C (Cause - Ursache): In diesem Element geht es um die Ursachen oder Gründe, die das Symptom hervorrufen. Es beinhaltet die Identifizierung der tieferen Faktoren oder Glaubenssätze, die das Problem verursachen oder aufrechterhalten.
O (Outcome - Ergebnis): Das Element Outcome bezieht sich auf das gewünschte Ergebnis oder die Lösung, die erreicht werden soll. Es beschreibt, wie die Situation aussehen würde, wenn das Problem nicht mehr vorhanden wäre und das gewünschte Ergebnis erreicht wäre.
R (Resources - Ressourcen): In diesem Element geht es um die Ressourcen, die benötigt werden, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Das können innere Ressourcen wie Fähigkeiten, Stärken und positive Glaubenssätze sein, aber auch äußere Ressourcen wie Unterstützung, Informationen oder Techniken.
E (Effects - Auswirkungen): Das letzte Element des SCORE-Modells bezieht sich auf die Auswirkungen der Lösung auf das Individuum oder die Organisation. Es beinhaltet die Überlegung, wie sich die Umsetzung der Lösung auf andere Bereiche des Lebens oder der Arbeit auswirken könnte.
Das SCORE-Modell nach Dilts dient als strukturiertes Werkzeug, um Probleme zu analysieren, den Kern des Problems zu identifizieren, Ressourcen zu mobilisieren und mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Es hilft Menschen dabei, einen umfassenden Blick auf die Situation zu bekommen und ermöglicht es ihnen, konkrete Schritte zur Verbesserung zu unternehmen. Das Modell wird in Coaching-Sitzungen, Beratungen und persönlichen Entwicklungsprozessen verwendet, um positive Veränderungen herbeizuführen und effektive Lösungen zu finden.
Unter dem Begriff "Modell" versteht man eine vereinfachte Darstellung oder Abbildung eines realen Systems, einer Situation, eines Prozesses oder einer Theorie. Modelle dienen dazu, komplexe Sachverhalte zu erklären, zu analysieren, zu visualisieren und zu verstehen, indem sie die wichtigsten Merkmale und Beziehungen hervorheben und dabei unwichtige Details weglassen.
Modelle können in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, einschließlich Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Sozialwissenschaften und vielen anderen. Sie werden verwendet, um komplexe Phänomene zu erforschen, Hypothesen zu testen, Vorhersagen zu machen, Entscheidungen zu treffen und Konzepte zu vermitteln.
Es gibt verschiedene Arten von Modellen, darunter:
Physische Modelle: Diese Modelle sind dreidimensionale Darstellungen von realen Objekten oder Systemen. Beispiele sind architektonische Modelle, Modelle von Molekülen in der Chemie oder Modelle von Maschinen in der Ingenieurwissenschaft.
Mathematische Modelle: Diese Modelle verwenden mathematische Gleichungen und Formeln, um Beziehungen zwischen Variablen in einem System darzustellen. Mathematische Modelle werden in den Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und anderen Disziplinen verwendet.
Computermodelle: Diese Modelle werden mithilfe von Computersoftware erstellt und ermöglichen die Simulation und Visualisierung von komplexen Systemen. Computermodelle werden häufig in den Bereichen Wissenschaft, Technik und virtuelle Realität eingesetzt.
Konzeptuelle Modelle: Diese Modelle verwenden Diagramme, Flussdiagramme oder andere grafische Darstellungen, um Beziehungen oder Abläufe zu veranschaulichen. Konzeptuelle Modelle werden in den Sozialwissenschaften, Management und anderen Bereichen verwendet.
Modelle sind nützliche Werkzeuge, um komplexe Ideen zu vereinfachen und verständlich zu machen. Sie helfen Forschern, Praktikern und Lehrern, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und Lösungen für Probleme zu entwickeln. Allerdings sollten Modelle immer mit Vorsicht betrachtet werden, da sie eine Vereinfachung der Realität darstellen und nicht alle Aspekte eines Systems erfassen können.
Aufstellungen im systemischen Sinne sind eine Methode, die in verschiedenen Bereichen wie Psychotherapie, Coaching, Organisationsentwicklung und Familientherapie verwendet wird. Sie basiert auf systemischen Ansätzen und nutzt die räumliche Anordnung von Stellvertretern oder Symbolen, um die Beziehungen und Dynamiken in einem sozialen System oder einer Organisation sichtbar zu machen.
In einer Aufstellung stellt der Klient oder die Klientin ein Problem, eine Fragestellung oder eine bestimmte Situation dar, indem er oder sie Personen oder Elemente des Systems durch Stellvertreter (Repräsentanten) repräsentieren lässt. Die Repräsentanten spüren intuitiv die Gefühle und Empfindungen der Personen oder Elemente nach, die sie repräsentieren, und stellen dadurch die Dynamiken und Verstrickungen im System dar.
Es gibt verschiedene Arten von Aufstellungen, darunter:
Familienaufstellungen: Diese Art von Aufstellungen konzentriert sich auf Familien- oder Beziehungssysteme. Der Klient stellt Familienmitglieder oder andere relevante Personen aus seinem Leben dar, um die Beziehungen und Konflikte zu erkennen und Lösungen zu finden.
Organisationsaufstellungen: Diese Aufstellungsart bezieht sich auf Organisationen und Arbeitsumgebungen. Der Klient kann Mitarbeiter, Abteilungen oder andere Elemente einer Organisation aufstellen, um Organisationsstrukturen, Kommunikationsmuster und mögliche Verbesserungen zu analysieren.
Strukturaufstellungen: Hier geht es darum, Strukturen und Hierarchien in einem System zu erkennen und zu optimieren. Es können zum Beispiel Gruppenstrukturen, Teamdynamiken oder soziale Systeme aufgestellt werden.
Symptomaufstellungen: Diese Art von Aufstellungen konzentriert sich auf persönliche oder psychosomatische Symptome. Der Klient stellt das Symptom oder den Zustand auf und sucht nach den zugrunde liegenden Ursachen und Lösungsansätzen.
Zukunftsaufstellungen: Hierbei wird in die Zukunft projiziert. Zukünftige Szenarien, Optionen oder Entscheidungen können durch Aufstellen von Stellvertretern erkundet und bewertet werden.
Die verschiedenen Arten von Aufstellungen dienen dazu, unbewusste Dynamiken, verborgene Konflikte und Verstrickungen in einem System zu enthüllen. Indem diese sichtbar gemacht werden, können Lösungsansätze und Veränderungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Aufstellungen im systemischen Sinne nutzen die Weisheit und Intuition der Repräsentanten, um neue Perspektiven und Einsichten zu gewinnen und das Verständnis für komplexe soziale Systeme zu vertiefen.
Das Metamodell der Sprache ist ein Konzept aus der Kommunikationspsychologie und geht auf die Arbeit von Richard Bandler und John Grinder, den Begründern des Neurolinguistischen Programmierens (NLP), zurück. Das Metamodell wurde entwickelt, um präzisere und klarere Informationen während einer Kommunikation zu gewinnen, indem bestimmte sprachliche Muster erkannt und hinterfragt werden.
Das Metamodell zielt darauf ab, verbale Sprachmuster zu identifizieren, die zu Verzerrungen, Löschungen und Generalisierungen führen können. Es ermöglicht es, unvollständige oder unscharfe Informationen in der Kommunikation zu klären, indem es bestimmte Fragen stellt, um das Verständnis zu vertiefen und die Aussagen zu präzisieren.
Es gibt verschiedene Kategorien von sprachlichen Mustern, die im Metamodell identifiziert werden, wie zum Beispiel:
Generalisierungen: Hierbei werden allgemeine Aussagen gemacht, ohne spezifische Details zu nennen. Zum Beispiel: "Immer", "Nie", "Jeder".
Löschungen: Informationen werden ausgelassen oder unvollständig dargestellt. Zum Beispiel: "Das Problem ist weg."
Verzerrungen: Die Realität wird auf subjektive Weise interpretiert oder bewertet. Zum Beispiel: "Er ist immer so gemein."
Indem der Gesprächspartner die sprachlichen Muster erkennt und durch gezielte Fragen hinterfragt, kann er dazu beitragen, dass der Sprecher klarer, genauer und detaillierter kommuniziert. Das Metamodell der Sprache wird in verschiedenen Kommunikationsbereichen, einschließlich Coaching, Beratung und zwischenmenschlichen Beziehungen, angewendet, um die Kommunikation zu verbessern und Missverständnisse zu vermeiden.
Die Ziele und das Verhalten von Individuen beziehen sich auf konkrete Kontexte und Klassen von Kontexten (vgl. Grawe 2004, S. 190). Das Erleben wird kategorisiert, bewertet und eingeordnet. Damit korrespondiert diese Dimension wiederum mit den jeweiligen Wertvorstellungen des Individuums oder eines sozialen Systems sich selbst betreffend, die auf der Persönlichkeitsebene (s. Kapitel 3.1.) eine Rolle spielen. Welches Maß an Inkonsistenzausgleich zwischen Bedürfnisbefriedigung und Zielerreichung konnte erreicht werden? Welche „motivationalen Schemata“ beeinflussen, behindern oder fördern sich gegenseitig bei den Handlungen zur Zielerreichung und welche Emotionen sind damit verbunden? Die Beteiligung vieler gleichzeitig stattfindender neuronaler und hormoneller Prozesse macht diesen Ausgleich hochkomplex, zumal das Bewusstsein darüber nicht unbedingt sehr ausgeprägt vorhanden sein muss. So kann das Erleben von Inkonsistenz die Interaktionen mit der Umwelt beeinflussen, da die Erfüllung der Bedürfnisse nicht in gewünschtem Maße eingetreten ist (vgl. Grawe 2004, S. 191). Es entstehen negative Emotionen: Angst, Ärger, Enttäuschung, Stress ... (vgl. ebd., S.190 f).
In dieser Hinsicht können für den Coach, Trainer bzw. Berater lösungsorientierende Fragen kategorisiert werden. Ganz im Sinne von „besser“, „schlechter“ oder „gleich“ können Unterschiedsbildungen angeregt werden (vgl. v. Schlippe/Schweitzer 2017, S. 50). Im Ansatz der systemischen Strukturaufstellungen kommen hier noch die Aspekte „anders“ und „teils teils“ hinzu, die zusätzliche Unterscheidungskriterien mit sich bringen. Dadurch wird nicht vergleichbares und verschiedene Teile der jeweiligen Problemstellung erkennbar (vgl. Varga v. Kibéd, Sparrer 2016, S. 75 ff). Weiterhin können Klassifizierungsfragen hilfreich zum Tragen kommen, um Unterschiedsbildungen anzuregen und den Prozess zu dynamisieren (vgl. ebd., S. 47).
Die Fragetechniken hier beziehen sich auf Unterschiedsbildungen mithilfe von Skalierungen, um die Wahrnehmungen hinsichtlich der Qualitäten von Prozess, Zuständen und Veränderungen zu unterstützen (vgl. Raddatz 2015, S. 1
In Klassifizierungen bezieht sich der Ausdruck "am wenigsten" auf das Element oder die Kategorie, das oder die die geringste Menge, die niedrigste Wertigkeit oder die schwächste Eigenschaft aufweist, wenn die Elemente oder Kategorien nach einem bestimmten Merkmal oder einer bestimmten Eigenschaft geordnet sind.
In Klassifizierungen und Rangfolgen werden Elemente oder Kategorien oft aufgrund ihrer Eigenschaften oder ihrer Bedeutung geordnet. Das Element oder die Kategorie, das oder die die geringste Ausprägung dieser Eigenschaft aufweist, wird als "am wenigsten" bezeichnet.
Hier sind einige Beispiele, um das Konzept zu verdeutlichen:
Wenn eine Liste von Ländern nach ihrer Bevölkerungszahl geordnet ist, wäre das Land mit der geringsten Bevölkerungszahl "das Land mit der am wenigsten Bevölkerung".
In einer Schulklasse, die nach Noten geordnet ist, hätte der Schüler oder die Schülerin mit der niedrigsten Note "die am wenigsten gute Note" im Vergleich zu den anderen Schülern.
In einem Produktkatalog, der Artikel nach ihren Preisen auflistet, wäre das Produkt mit dem niedrigsten Preis "das Produkt mit dem am wenigsten hohen Preis".
Das Konzept "am wenigsten" ist relativ und hängt von der spezifischen Eigenschaft oder dem Kriterium ab, nach dem die Klassifizierung erfolgt. Es zeigt den Rang oder die Position eines Elements oder einer Kategorie innerhalb einer bestimmten Ordnung oder Hierarchie.
Bei Klassifizierungen bezieht sich der Begriff "mittel" auf das Element oder die Kategorie, das oder die in der Mitte einer geordneten Liste von Elementen oder Kategorien steht. Es ist das Element, das genau zwischen den extremen Elementen oder Kategorien platziert ist.
Das Konzept "mittel" ist relativ und hängt von der Anzahl der Elemente oder Kategorien in der Liste ab. Wenn es eine ungerade Anzahl von Elementen oder Kategorien gibt, gibt es ein einzelnes Element in der Mitte. Wenn es eine gerade Anzahl gibt, können zwei Elemente in der Mitte stehen, die genau in der Mitte geteilt sind.
Hier sind einige Beispiele, um das Konzept zu verdeutlichen:
Wenn eine Liste von Zahlen nach ihrer Größe geordnet ist, wäre die Zahl in der Mitte "die mittlere Zahl". Zum Beispiel: 1, 3, 5, 7, 9 - die Zahl 5 ist die mittlere Zahl.
In einer Rangfolge von Schülern basierend auf ihren Testergebnissen wäre der Schüler oder die Schülerin mit der durchschnittlichen Punktzahl "der Schüler mit der mittleren Punktzahl".
In einer alphabetisch geordneten Liste von Namen wäre der Name, der genau in der Mitte liegt, "der mittlere Name".
Das Konzept "mittel" wird häufig verwendet, um die zentrale Position eines Elements oder einer Kategorie in einer geordneten Liste zu beschreiben. Es zeigt die Position oder den Wert, der genau zwischen den Extremen liegt und stellt eine Art Gleichgewicht oder Ausgleich dar.
Bei Klassifizierungen bezieht sich der Begriff "am meisten" auf das Element oder die Kategorie, das oder die die höchste Menge, die höchste Wertigkeit oder die stärkste Ausprägung einer bestimmten Eigenschaft aufweist, wenn die Elemente oder Kategorien nach einem bestimmten Merkmal oder einer bestimmten Eigenschaft geordnet sind.
Das Element oder die Kategorie, das oder die die größte Ausprägung dieser Eigenschaft besitzt, wird als "am meisten" bezeichnet und steht an der Spitze der geordneten Liste.
Hier sind einige Beispiele, um das Konzept zu verdeutlichen:
Wenn eine Liste von Ländern nach ihrer Bevölkerungszahl geordnet ist, wäre das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl "das Land mit der am meisten Bevölkerung".
In einer Rangfolge von Schulnoten wäre der Schüler oder die Schülerin mit der höchsten Note "der Schüler mit der am meisten guten Note" im Vergleich zu den anderen Schülern.
In einem Produktkatalog, der Artikel nach ihren Preisen auflistet, wäre das Produkt mit dem höchsten Preis "das Produkt mit dem am meisten hohen Preis".
Das Konzept "am meisten" zeigt den Höchstwert oder die Spitze eines geordneten Satzes von Elementen oder Kategorien. Es identifiziert das Element oder die Kategorie, das oder die in Bezug auf eine bestimmte Eigenschaft den größten Wert oder die stärkste Ausprägung aufweist.
Grundlage für die Dimension der Perspektiven sind die in Coaching, Training und Beratung angewandten Perspektivwechsel, um unterschiedliche Erfahrungen, Emotionen, Motivationen zu ermöglichen und kognitiv zugänglich zu machen (vgl. Roth/Ryba 2016, S. 349). Der Klient wird in die Lage versetzt, Einblick in die eigenen und in die Verhaltensweisen anderer zu nehmen und dieses Verhalten aus Sicht der dahinterstehenden Motivationen zu reflektieren. Dies unterstützt ihn bei der Analyse von Problemlagen und schafft die Voraussetzung, um systemische Einflüsse darauf zu betrachten (vgl. ebd., S. 350). Damit wird u. U. schon eine Verhaltensänderung ermöglicht, indem die Reflexion auf der Ebene der Emotionen zu einer veränderten Betrachtung des Interaktionspartners führt. Es wird ein „Wir“ geschaffen z. B. durch Erkennen der Bedürfnisse der System-Umwelt-Beziehung im Konflikt und ein sich etwa anschließendes Reframing in einem Workshop zu empathischer Kommunikation. Das Ich entsteht erst in der Begegnung mit dem Du (vgl. Buber 2014, S. 9).
Weiterhin besteht hier ein klarer Bezug zu den Systemgrenzen, wenn etwa soziale Systeme einander begegnen und die Zugehörigkeit festgelegt wird (vgl. v. Schlippe/Schweitzer 2013, S. 187). Auch hier bietet sich wieder ein klarer Rückkopplungsmechanismus zur Orientierung für den Coach, Trainer bzw. Berater an.
Das Einnehmen einer Perspektive ist mithin keine objektive Wahrheit, unterstützt aber die Dekonstruktion von Problemlagen und eigene Neu-Konstruktion von alternativen Möglichkeiten. Dabei können die Bedürfnisse des Klientensystems stets berücksichtigt werden.
Mit Einführung der Metaebene entsteht ein anderes Verständnis der Kybernetik zweiter Ordnung, nämlich dass die Sichtweise des Beobachters zweiter Ordnung auf die gestaltenden Elemente des beobachteten Systems aus der Distanz durch die Beobachtung der Rückkopplungen besser gegeben sein kann. Dies ist nun gleichzeitig als Möglichkeit der Reduktion von Komplexität zu verstehen. Der Coach, Trainer bzw. Berater kann die Qualität der Beobachtung steigern, indem er zwischen Inhalten und Zuständen unterscheidet, dabei unterstützt, Informationen zu sammeln, und die Kommunikationen in sozialen Systemen betrachtet. Dies befähigt dazu, für sich selbst eine bessere Abgrenzung von dem beobachteten System vorzunehmen (vgl. Simon 2015b, S. 108 f).
Dabei kann er das Klientensystem einladen ebenso einmal eine Metaposition einzunehmen, um solch eine Erfahrung machen zu können
Der Begriff "Ich" bezieht sich auf das individuelle Selbst oder die Identität einer Person. Es repräsentiert das Bewusstsein und die Wahrnehmung eines Individuums von sich selbst als eigenständiges und einzigartiges Wesen. Das "Ich" ist das Subjekt, das denkt, fühlt, handelt und eine Kontinuität in der Persönlichkeit und Erfahrung einer Person schafft.
Das "Ich" ist das zentrale Konzept der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins einer Person. Es beinhaltet die Fähigkeit, sich selbst als getrennt von anderen Individuen und der Umwelt zu erkennen. Diese Selbsterkennung ermöglicht es einer Person, ihre eigenen Gedanken, Emotionen, Motivationen und Handlungen zu reflektieren und zu interpretieren.
Die Entwicklung des Ich-Bewusstseins ist ein wichtiger Bestandteil der psychologischen und sozialen Entwicklung eines Menschen. Es ist auch eng mit der Identitätsbildung verbunden, da die Vorstellung von "Ich" auf individuellen Erfahrungen, Werten, Überzeugungen, Interessen und sozialen Beziehungen basiert.
Das Konzept des "Ich" ist in verschiedenen Bereichen der Psychologie und Philosophie von Bedeutung und hat Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl, das Selbstkonzept und das Selbstverständnis einer Person. Es ist auch ein zentrales Thema in der Erforschung des Bewusstseins und der Frage, wie Menschen ihr Selbstbild und ihre Identität entwickeln und erleben.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Konzept des "Ich" sich in verschiedenen Kulturen und philosophischen Traditionen unterscheiden kann und dass es in den unterschiedlichen Disziplinen der Psychologie, Philosophie und Sozialwissenschaften verschiedene theoretische Perspektiven und Interpretationen gibt.
Der Begriff "Du" bezieht sich auf eine andere Person, mit der man kommuniziert oder interagiert. Es ist das Gegenstück zum "Ich" und bezeichnet die angesprochene Person in einer Interaktion oder einem Gespräch.
"Du" wird als zweite Person Singular verwendet und wird oft verwendet, um direkt mit einer bestimmten Person zu sprechen, sie anzusprechen oder mit ihr zu interagieren. Es kann eine informelle und persönliche Ebene der Kommunikation darstellen, die häufig zwischen engen Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen oder Menschen in informellen sozialen Kontexten verwendet wird.
Das Wort "Du" kann je nach Sprache und Kultur variieren. In einigen Sprachen gibt es formelle und informelle Formen der Ansprache, während andere Sprachen nur eine einzige Form verwenden. In vielen Kulturen ist die Verwendung des informellen "Du" ein Ausdruck von Vertrautheit, Nähe und Freundlichkeit, während die formelle Ansprache eher in respektvollen oder höflichen Situationen eingesetzt wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung des "Du" in verschiedenen Kontexten und Kulturen unterschiedlich sein kann und dass die Wahl der Ansprache oft eine soziale Norm oder Etikette widerspiegelt. Die Verwendung des "Du" kann die Art und Weise beeinflussen, wie sich Menschen in einer Interaktion fühlen und wie sie ihre Beziehung zueinander wahrnehmen.
Der Begriff "Wir" bezieht sich auf eine Gruppe von Personen, die sich selbst in einer kollektiven Identität sehen. Es ist das Gegenstück zum "Ich" und wird verwendet, um sich selbst und andere Menschen, mit denen man sich verbunden fühlt, in einer Gruppe oder Gemeinschaft zu inkludieren.
"Wir" wird als erste Person Plural verwendet und drückt eine gemeinsame Identität, Zugehörigkeit oder Einheit aus. Es bezeichnet diejenigen, die sich als Teil einer Gruppe, eines Teams, einer Familie, einer Gesellschaft oder einer anderen Gemeinschaft fühlen.
Die Verwendung des Begriffs "Wir" kann je nach Kontext variieren. Es kann eine informelle und freundliche Ebene der Kommunikation darstellen, die in informellen sozialen Beziehungen oder unter Freunden verwendet wird. Es kann aber auch eine formelle oder symbolische Bedeutung haben, wenn es in politischen, sozialen oder kulturellen Kontexten verwendet wird, um eine nationale oder kollektive Identität auszudrücken.
Beispiel:
- "Wir haben das Spiel gewonnen!"
- "Gemeinsam können wir dieses Problem lösen."
- "Wir als Gesellschaft müssen uns für eine nachhaltigere Zukunft einsetzen."
Die Verwendung des Begriffs "Wir" stärkt das Gefühl der Gemeinschaft und betont die Bedeutung von Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Solidarität. Es kann dazu dienen, ein Gefühl der Verbundenheit und des gemeinsamen Zwecks zu fördern und Menschen zu ermutigen, sich in einer Gruppe oder Gemeinschaft einzubringen.
Der Begriff "andere" bezieht sich auf Personen, Dinge, Gruppen oder Entitäten, die sich von demjenigen unterscheiden, der den Begriff verwendet oder von einer spezifischen Gruppe oder Entität, auf die Bezug genommen wird. "Andere" können als das Gegenteil von "selbst" oder "wir" betrachtet werden und repräsentieren dasjenige, was außerhalb oder jenseits des eigenen oder bekannten Rahmens liegt.
Die Wahrnehmung und Bedeutung des Begriffs "andere" kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter Kultur, sozialer Kontext, individuelle Perspektiven und Vorurteile. "Andere" können als Fremde, Außenseiter oder als etwas Unbekanntes betrachtet werden. Es kann eine gewisse Trennung oder Distanz zwischen dem eigenen Selbst und den "anderen" geben.
Der Begriff "andere" kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden:
Soziale Bedeutung: In sozialen Zusammenhängen kann "andere" sich auf Menschen beziehen, die nicht zur gleichen Gruppe, Kultur oder Gesellschaft gehören. Es kann dazu dienen, Unterschiede und Diversität zwischen verschiedenen Gruppen oder Identitäten zu betonen.
Philosophische Bedeutung: In der Philosophie kann der Begriff "andere" auch in moralischen und ethischen Diskussionen verwendet werden, um auf die Bedeutung von Empathie und Anerkennung der Rechte und Würde anderer Individuen hinzuweisen.
Literarische oder rhetorische Bedeutung: In der Literatur oder Rhetorik kann der Begriff "andere" verwendet werden, um Kontraste oder Gegensätze zu verdeutlichen oder um die Wahrnehmung des Unbekannten zu betonen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Begriff "andere" neutral verwendet werden kann, um auf Unterschiede hinzuweisen, aber er kann auch als eine Quelle von Vorurteilen oder Diskriminierung dienen, wenn er dazu verwendet wird, Menschen oder Gruppen abzuwerten oder auszugrenzen. Eine sensibilisierte Verwendung des Begriffs "andere" erfordert Einfühlungsvermögen und Respekt gegenüber der Vielfalt und Verschiedenheit der Menschen und Kulturen in unserer Welt.
Der Begriff "Meta" stammt aus dem Griechischen und wird als Präfix verwendet, um eine höhere Ebene der Abstraktion oder Reflexion zu kennzeichnen. In diesem Zusammenhang kann "Meta" als "übergeordnet", "selbstreferenziell" oder "reflektiv" interpretiert werden.
In verschiedenen Kontexten kann "Meta" auf verschiedene Arten verwendet werden:
Meta-Ebene: In der Kommunikation oder im Diskurs bezieht sich die Meta-Ebene auf eine Ebene der Kommunikation, die sich auf die Reflexion oder Diskussion über den Kommunikationsprozess selbst bezieht. Wenn jemand auf der Meta-Ebene spricht, bedeutet dies, dass er über die Art und Weise spricht, wie die Kommunikation stattfindet, anstatt über den eigentlichen Inhalt der Botschaft.
Metaanalyse: In der Forschung bezeichnet eine Metaanalyse eine Methode, bei der die Ergebnisse mehrerer unabhängiger Studien statistisch zusammengefasst und analysiert werden, um ein Gesamtbild des Forschungsfeldes zu erhalten.
Metadaten: Metadaten sind Daten, die Informationen über andere Daten enthalten. Sie beschreiben die Eigenschaften, den Kontext oder die Struktur von anderen Daten und ermöglichen deren effiziente Organisation und Zugänglichkeit.
Metaphysik: In der Philosophie bezieht sich die Metaphysik auf das Studium von grundlegenden Fragen über die Natur der Realität, des Seins, der Substanz und des Universums.
Insgesamt bezieht sich "Meta" darauf, dass etwas sich selbst oder eine höhere Ebene von Abstraktion oder Reflexion betrifft. Es beinhaltet oft eine Art von Rückkopplung oder Bezugnahme auf sich selbst oder auf eine übergeordnete Perspektive. Das Präfix "Meta-" ist in vielen Fachgebieten und Bereichen weit verbreitet und wird verwendet, um bestimmte Konzepte oder Methoden zu kennzeichnen, die eine reflexive oder übergeordnete Ebene der Analyse oder Betrachtung einnehmen.
- Meta-Position: In einer Meta-Position bezieht sich eine Person auf eine höhere Ebene der Abstraktion oder Reflexion. Zum Beispiel: "Ich betrachte diese Diskussion über die Kunst und bemerke, wie verschiedene Menschen verschiedene Interpretationen darüber haben."
Hier befindet sich die Person in einer Meta-Position, da sie nicht direkt über die Kunst selbst spricht, sondern über die Art und Weise, wie Menschen darüber denken und sprechen.
- Doppelte Meta-Position: In einer doppelten Meta-Position geht die Reflexion oder Selbstbezüglichkeit noch einen Schritt weiter. Zum Beispiel: "Ich beobachte, wie ich über die Diskussion über Kunst reflektiere und bemerke, dass meine eigenen Reflexionen auch von meinen persönlichen Erfahrungen und Vorurteilen beeinflusst werden."
Hier befindet sich die Person in einer doppelten Meta-Position, weil sie nicht nur über die Kunst und die Reflexionen anderer spricht, sondern auch darüber, wie ihre eigenen Reflexionen von ihrem eigenen Hintergrund und ihren Erfahrungen beeinflusst werden.
Die Idee der doppelten Meta-Position kann in verschiedenen Bereichen verwendet werden, einschließlich Philosophie, Psychologie und Kommunikationstheorie. Es zeigt die Komplexität und Mehrdimensionalität der Reflexion, wenn es um Selbstbeobachtung und Selbstreflexion geht. Die doppelte Meta-Position verdeutlicht, wie unsere Gedanken über unsere eigenen Gedanken und Reflexionen über unsere Reflexionen selbst einflussreich sind und unser Verständnis und unsere Interpretation der Welt beeinflussen können.
Im Veränderungsraum als einer Idee im Sinne eines Raums der Möglichkeitskeiten sind die methodischen Ausrichtungen der jeweiligen Fragestellungen des Coachs, Trainers bzw. Beraters und seine Art und Weise, Impulse zu geben, das entscheidende Kontinuum. Er wirkt hier als Profi in seinem Feld, hat die Verantwortung für den Prozess, ist Initiator und Anwender von Methoden. Er wählt aus, lädt ein, bietet an und verschreibt sich der Irritation als erkenntnisbildende Maßnahme. Hier vermischen sich Profession, Kunsthandwerk, Fragetechnik und spielerisches Element miteinander (vgl. v. Schlippe 2008, S. 465). Es wird ein spezifischer Raum der Möglichkeiten eröffnet, der Gelegenheit zur Dekonstruktion von hinderlichen Mustern oder Strukturen bietet. Der Berater nimmt hier eine Position ein, die ihn in die Lage versetzt, Entscheidungen einzuleiten oder Interventionen in Erwägung zu ziehen, die hilfreiche Wirkungen entfalten können. Allein das Bewusstsein darüber zu entwickeln, dies ohne die eigenen emotionalen Selbstbezüglichkeiten zu bewerkstelligen, stellt professionelle Anforderungen an den Prozessbegleiter. Sich als kompetenter Begleiter zu erweisen, bedeutet eben gerade sehr gut zwischen der eigenen Innenwelt und der Welt des Klientensystems unterscheiden zu können (vgl. Arnold 2012a, S. 57 ff). Die Aufgabe des Coachs, Trainers bzw. Beraters ist es, Räume der Möglichkeiten für Veränderungen im Sinne des Klientensystems zu eröffnen (vgl. v. Schlippe/Schweitzer 2013, S. 200 f).
Damit gewinnt der Berater eine wichtige Bedeutung für den Erkenntnisgewinn auf Seiten des Klientensystems. Das methodische Mittel dabei ist die Action-Survey-Schleife. Sie ist hilfreich, um die eigene Wirklichkeitskonstruktion von der Beobachtung der Konstruktionen des beobachteten Systems zu unterscheiden. Die Wahrnehmung auf den Prozess der Wissensgewinnung zu richten, bedeutet für den Berater, systemische Haltungen einzunehmen und sich leiten zu lassen (vgl. Krizanits 2013a, S. 57). Der Coach, Trainer bzw. Berater wendet seine Fragetechnik in dieser Dimension behutsam an. Hier gilt es abzuwarten, welche Reaktionen durch die einzelnen Impulse ausgelöst werden. Wenn der Prozessbegleiter also gleichzeitig mehrere Fragen stellt, fällt es dem Klienten schwer, einheitlich zu reagieren. Genauso schwer dürfte es dem Berater fallen, zu unterscheiden, welche seiner Interventionen denn nun einen Effekt und wo dieser seinen Ursprung hatte und mit welchen anderen Aspekten wohlmöglich noch eine Vernetzung existiert. Die Werkzeuge, Methoden und Formate, die hier zur Anwendung kommen, sind auf Unterschiedsbildungen, eventuell Übereinstimmungen und Umkehrungen gerichtet. So kann zum Beispiel das Denken des Gegenteils eine sehr dynamisierende Wirkung haben. Dadurch werden u. U. Lösungsmöglichkeiten sichtbar, die sich vormals der Wahrnehmung entzogen haben und überkommene Denkmuster in Frage stellen (vgl. Varga v. Kibéd/Sparrer 2016, S. 35). Hier kommen Formate wie etwa die Tetralemmaarbeit zum Einsatz, die in der Lage sind, scheinbare Paradoxien zu verflüssigen oder Annahmen über falsche bzw. richtige Gedankengebilde zu entlarven (vgl. ebd., S. 75 ff). Fragen zu Ausnahmen mindern eventuell den Leidensdruck und machen Lösungskompetenzen sichtbar (vgl. Raddatz 2015, S. 326). Sämtliche systemische Fragetechniken nach Übereinstimmungen, Unterschieden, Zirkularitäten, Paradoxien, Mustern und Zielen können hier zum Einsatz kommen, um das Klientensystem bei der Reflexion der eigenen Situation zu unterstützen (vgl. ebd., S. 181).
Der Begriff "Möglichkeiten" bezieht sich auf die verschiedenen Optionen, Chancen oder Potenziale, die in einer bestimmten Situation existieren. Es beschreibt das Spektrum der Handlungen, Entscheidungen oder Ereignisse, die in einer gegebenen Situation denkbar oder realisierbar sind. Möglichkeiten können sich auf verschiedene Lebensbereiche beziehen, wie zum Beispiel persönliche Entscheidungen, berufliche Entwicklung, kreative Ausdrucksmöglichkeiten, wissenschaftliche Erkenntnisse, technologische Fortschritte und vieles mehr.
Neue Möglichkeiten entstehen auf verschiedene Weisen:
Kreative Prozesse: Kreativität und Innovation sind wesentliche Quellen für neue Möglichkeiten. Wenn Menschen neue Ideen entwickeln, können sie unkonventionelle Lösungen, Produkte oder Konzepte schaffen, die zuvor nicht existierten.
Forschung und Entdeckung: In der Wissenschaft und Forschung führen Entdeckungen und Erkenntnisse zu neuen Möglichkeiten. Neue Technologien, medizinische Durchbrüche oder Erkenntnisse über die Natur eröffnen oft völlig neue Horizonte.
Veränderungen in der Gesellschaft: Soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen schaffen neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Zum Beispiel können gesellschaftliche Fortschritte oder sich ändernde Bedürfnisse neue Berufe oder Geschäftsideen hervorbringen.
Technologischer Fortschritt: Neue Technologien ermöglichen oft völlig neue Anwendungen und Potenziale. Die rasante Entwicklung von Computern und dem Internet hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten und leben, revolutioniert.
Veränderungen in der Denkweise: Wenn Menschen ihre Denkweise ändern, können sich neue Möglichkeiten eröffnen. Dies kann durch Bildung, Erfahrungen oder persönliches Wachstum geschehen.
Zufälle: Manchmal entstehen neue Möglichkeiten durch unvorhersehbare Ereignisse oder zufällige Umstände.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Möglichkeiten gleichermaßen realisierbar sind. Einige Möglichkeiten können aufgrund von begrenzten Ressourcen, technischen Einschränkungen oder anderen Hindernissen möglicherweise nicht umsetzbar sein. Die Bewertung und Priorisierung von Möglichkeiten sind daher entscheidend, um diejenigen auszuwählen, die am meisten versprechend oder sinnvoll sind und die besten Ergebnisse erzielen können.
Unterschiede beziehen sich auf die Differenzen, Abweichungen oder Varianzen zwischen verschiedenen Dingen, Konzepten, Objekten oder Zuständen. In fast jedem Bereich des Lebens gibt es Unterschiede, sei es in der Wissenschaft, der Technologie, den sozialen Strukturen, den persönlichen Eigenschaften oder den kulturellen Traditionen.
Unterschiedsbildung ist der Prozess des Erkennens und Verstehens von Unterschieden. Es ist die Fähigkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Elementen zu identifizieren und zu analysieren. Menschen wenden Unterschiedsbildung ständig im Denken, in der Wahrnehmung und im Urteilsvermögen an, um die Vielfalt der Welt um sie herum zu verstehen und zu verarbeiten.
Der Prozess der Unterschiedsbildung kann durch verschiedene kognitive Mechanismen erfolgen:
Wahrnehmung: Unsere Sinne nehmen Reize aus der Umwelt auf, und wir erkennen Unterschiede in Farben, Formen, Größen, Texturen und anderen Merkmalen, um Objekte oder Ereignisse voneinander zu unterscheiden.
Kategorisierung: Wir klassifizieren Elemente in Gruppen oder Kategorien basierend auf ihren gemeinsamen Merkmalen und identifizieren Unterschiede zwischen den verschiedenen Kategorien.
Vergleich: Durch den direkten Vergleich von zwei oder mehr Elementen können wir ihre Unterschiede erkennen, sei es in Bezug auf ihre Eigenschaften, Leistungen oder Auswirkungen.
Analyse: Durch das Zerlegen komplexer Elemente in ihre Bestandteile können wir ihre individuellen Unterschiede verstehen und die Bedeutung dieser Unterschiede ergründen.
Reflexion: Durch Nachdenken und Reflektieren über Erfahrungen oder Informationen können wir Unterschiede in Meinungen, Einstellungen oder Ansichten erkennen.
Abstraktion: Durch die Extraktion von wesentlichen Merkmalen oder Eigenschaften können wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Situationen oder Konzepten identifizieren.
Unterschiedsbildung ist ein wichtiger kognitiver Prozess, der es uns ermöglicht, die Welt zu verstehen, neue Informationen zu lernen, Probleme zu lösen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Es ist die Grundlage für das Erweitern unseres Wissens und für die Entwicklung von Innovationen und neuen Ideen.
Der Begriff "Übereinstimmung" bezeichnet das Vorhandensein von Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten oder Einklang zwischen verschiedenen Dingen, Ideen, Meinungen, Personen oder Gruppen. Es geht darum, dass zwei oder mehr Elemente miteinander in Übereinstimmung sind oder auf ähnliche Weise funktionieren.
Die Übereinstimmung kann in verschiedenen Kontexten auftreten:
Meinungs- oder Werthaltungen: Wenn zwei oder mehr Personen oder Gruppen die gleiche Meinung, Überzeugung oder Wertvorstellung teilen, sprechen wir von einer Übereinstimmung in den Ansichten.
Verhaltensübereinstimmung: Wenn das Verhalten von Personen oder Gruppen in ähnlicher Weise erfolgt oder auf gleichen Prinzipien beruht, liegt eine Übereinstimmung im Verhalten vor.
Abkommen und Verträge: In rechtlichen oder politischen Kontexten bezieht sich Übereinstimmung auf das Zustandekommen einer Vereinbarung oder eines Vertrags, bei dem die beteiligten Parteien sich auf bestimmte Bedingungen oder Regelungen einigen.
Harmonie in Musik oder Kunst: In der Musik oder Kunst bedeutet Übereinstimmung das harmonische Zusammenspiel von Klängen, Farben oder Formen, das ein angenehmes oder ausgewogenes Gesamtbild erzeugt.
Übereinstimmung in Daten und Forschung: In wissenschaftlichen oder statistischen Analysen bezieht sich Übereinstimmung auf die Konsistenz oder Ähnlichkeit zwischen verschiedenen Datensätzen oder Ergebnissen.
Technische oder mechanische Übereinstimmung: In technischen Zusammenhängen kann Übereinstimmung bedeuten, dass verschiedene Teile eines Systems oder Mechanismus zusammenpassen und reibungslos funktionieren.
Die Übereinstimmung ist ein wichtiger Faktor in zwischenmenschlichen Beziehungen, Kommunikation und Kooperation. Wenn Menschen oder Gruppen in Übereinstimmung sind, können sie besser zusammenarbeiten und gemeinsame Ziele erreichen. In Verhandlungen oder Konflikten kann das Streben nach Übereinstimmung zu Kompromissen führen und zu Win-Win-Situationen beitragen.
Der Begriff "Gegenteil" bezeichnet das genaue oder direkte Gegenteil von etwas anderem. Es drückt eine entgegengesetzte Bedeutung, Eigenschaft oder Richtung aus. Das Gegenteil eines Begriffs oder einer Aussage ist das, was in einem Kontrast oder Widerspruch dazu steht.
Das Konzept des Gegenteils kann in verschiedenen Bereichen angewendet werden:
Gegenteile in der Sprache: In der Sprachwissenschaft bezeichnet das Gegenteil die antonyme Beziehung zwischen Wörtern. Beispiele hierfür sind "groß" und "klein", "heiß" und "kalt", "Tag" und "Nacht", usw.
Gegenteile in der Logik: In der Logik und Philosophie kann das Gegenteil einer Aussage durch Verneinung oder Kontradiktion erreicht werden. Zum Beispiel wäre das Gegenteil von "Die Sonne scheint" die Aussage "Die Sonne scheint nicht".
Gegenteile in der Mathematik: In der Mathematik gibt es auch Konzepte des Gegenteils, zum Beispiel in Bezug auf positive und negative Zahlen oder entgegengesetzte Richtungen in einem Koordinatensystem.
Gegenteile in der Persönlichkeit: Im psychologischen Kontext kann das Gegenteil einer Persönlichkeitsmerkmals durch eine Gegenüberstellung entgegengesetzter Eigenschaften definiert werden. Beispielsweise sind Introversion und Extraversion Gegenteile in Bezug auf die Art und Weise, wie Menschen ihre Energie beziehen.
Gegenteile in Konzepten: Gegenteile können auch in abstrakten oder konzeptuellen Ideen existieren. Zum Beispiel könnte das Gegenteil von "Liebe" "Hass" sein.
Das Verständnis des Gegenteils hilft dabei, Bedeutungen zu klären, Gegensätze zu erkennen und Kontexte besser zu verstehen. Oftmals kann das Wissen über Gegensätze auch dazu beitragen, eine ausgewogenere Sichtweise auf verschiedene Konzepte und Ideen zu entwickeln.
Der Begriff "Reflexion" hat mehrere Bedeutungen, die je nach Kontext variieren können. Im Allgemeinen bezieht sich Reflexion auf den Prozess des Nachdenkens, der kritischen Selbstbetrachtung oder der Überlegung über bestimmte Erfahrungen, Ereignisse, Ideen oder Handlungen. Es beinhaltet eine Art inneres "Zurückblicken" oder "Überprüfen", um Erkenntnisse zu gewinnen oder besser zu verstehen, was passiert ist oder wie man sich verhält.
Hier sind einige der häufigsten Verwendungen des Begriffs "Reflexion":
Selbstreflexion: Dies ist ein persönlicher Prozess, bei dem eine Person ihre eigenen Gedanken, Gefühle, Überzeugungen und Verhaltensweisen betrachtet und darüber nachdenkt. Die Selbstreflexion kann zu einem besseren Verständnis der eigenen Motivationen, Stärken, Schwächen und Ziele führen.
Akademische oder professionelle Reflexion: In Bildungskontexten oder beruflichen Tätigkeiten wird oft von Schülern, Studenten oder Berufstätigen verlangt, dass sie Reflexionsaufgaben durchführen, um ihre Lernerfahrungen, Projekte oder beruflichen Entwicklungen zu analysieren und zu bewerten.
Reflexion in der Philosophie: In der Philosophie bezeichnet Reflexion das Denken über grundlegende Fragen des Lebens, der Existenz, der Ethik und der Wahrheit. Es kann auch bedeuten, kritisch über philosophische Konzepte und Theorien nachzudenken.
Reflexion in der Physik: In der Physik beschreibt Reflexion die Eigenschaft von Licht, Schall oder anderen Wellen, sich an einer Oberfläche zu spiegeln oder zurückzustrahlen.
Reflexion in der Literatur und Kunst: Künstlerische oder literarische Reflexion bezieht sich auf das Einfangen von Emotionen, Gedanken oder Erfahrungen in Werken der Kunst, um sie mit anderen zu teilen oder eine tiefere Bedeutung zu vermitteln.
Reflexion in der Technologie: In der Technologie kann Reflexion eine Methode sein, um Informationen über Objekte oder Klassen in einem Computerprogramm zur Laufzeit zu erhalten und zu manipulieren.
Generell ist die Reflexion ein wertvoller Prozess, der es ermöglicht, aus Erfahrungen zu lernen, Erkenntnisse zu gewinnen und Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Sie kann zu persönlichem Wachstum, besseren Entscheidungen und verbesserten Leistungen beitragen.
Der Begriff "das Andere" bezieht sich auf etwas, das sich von dem, was als bekannt, vertraut oder vorherrschend betrachtet wird, unterscheidet. Es kann eine entgegengesetzte oder alternative Sache, Person, Gruppe, Kultur, Meinung oder Perspektive sein. Der Begriff "das Andere" steht oft in einem Kontrast oder in Beziehung zu einer bestimmten Referenz oder Norm.
Hier sind einige Beispiele, in denen der Begriff "das Andere" verwendet wird:
Kulturelles Andere: In der Anthropologie und Soziologie wird der Begriff "das Andere" verwendet, um auf eine fremde Kultur oder eine Gruppe von Menschen zu verweisen, die sich von der eigenen Kultur oder Gruppe unterscheidet. Dies kann zu kulturellem Relativismus führen, da das Andere nicht als überlegen oder minderwertig betrachtet werden sollte, sondern als gleichwertige Ausdrucksformen menschlicher Vielfalt.
Geschlechtliches Andere: Der Begriff "das Andere Geschlecht" bezieht sich auf das Geschlecht, das nicht dem eigenen Geschlecht entspricht. In vielen Gesellschaften gibt es traditionelle Rollen und Erwartungen, die sich auf das Andere Geschlecht beziehen.
Die Anderen: Manchmal wird der Ausdruck "die Anderen" verwendet, um auf Personen oder Gruppen zu verweisen, die nicht zu einer bestimmten Gemeinschaft oder Organisation gehören. Dies kann eine implizite Distanzierung oder Abgrenzung gegenüber Fremden oder Außenstehenden ausdrücken.
Andere Meinungen: In Diskussionen oder Debatten bezieht sich "das Andere" oft auf alternative Standpunkte oder Perspektiven, die von der vorherrschenden Meinung oder der eigenen Ansicht abweichen.
Andere Seiten eines Individuums: In der Psychologie kann "das Andere" auch auf verschiedene Persönlichkeitsaspekte oder -teile einer Person verweisen, die sich in verschiedenen Situationen oder Kontexten zeigen können.
Der Begriff "das Andere" ist in verschiedenen Kontexten von Bedeutung, da er eine Erweiterung des Denkens und eine Sensibilisierung für die Vielfalt der Welt fördert. Es kann helfen, Vorurteile, Stereotypen oder voreingenommene Sichtweisen zu überwinden und eine offene Haltung gegenüber Unterschieden zu entwickeln.
Die aufgeführten Prinzipien gehen auf natürliche Funktionen und Zwecke von Systemen zurück. Materielle Grundbedürfnisse führen zur Aufrechterhaltung (Homöostase) und zum Selbsterhalt eines Systems. Fortpflanzung und Vermehrung sind grundlegende Bestrebungen nicht nur von Individuen, sondern auch von sozialen Systemen. So sind etwa Religionsgemeinschaften und Organisationen im Strukturvertrieb genauso auf dieses Prinzip ausgelegt (vgl. Ossimitz/Lapp 2013, S. 21). Die in dieser Dimension dargestellten Eigenschaften entstammen der Einsicht, dass sich ein System in seiner gesamten Gestalt zeigt und einzelne Merkmale, Größen, Eigenschaften, Auswirkungen etc. sich auf den Ebenen der Betrachtung des gesamten Systems zeigen. So sind beispielsweise emergente Eigenschaften ein Ausdruck von Rückkopplungen und Selbstorganisation (vgl. Sherwood 2003, S. 31). Teams arbeiten erfolgreich, wenn sich in ihren Kommunikationen Sinn stiften lässt, diese Kommunikationen im Sinn des sozialen Systems emergent sind und sie konstitutive Wirkung entfalten (vgl. Simon 2015b, S. 88).
Das menschliche Individuum stellt mit seinem persönlichen Verhalten und Erleben in diesem Zusammenhang eine wichtige Bezugsgröße dar. So muss es sich einerseits mit der Außenwelt arrangieren und Grenzbildungen vornehmen und auch akzeptieren, Anpassungsprozesse vornehmen und sich selbstständig verändern. Andererseits muss das menschliche Individuum selbstbezüglich für das eigene Überleben sorgen und Eigenständigkeit anstreben. Damit ist der permanente Ausgleich zwischen „Homöostase und Morphogenesetendenzen“ (Schmidt 2013, S. 52) gefordert, der im Austausch mit den Umwelten stattfindet.
Das Leben mit seinen Problemen wird für den Klienten dann verständlich, wenn die einzelnen Eigenschaften seines Systems in das Bewusstsein gelangen. Dabei können sich einzelne Eigenschaften wesentlich von den anderen Teilen des Systems unterscheiden (vgl. Vollmer 2002, S. 82). Diese Bewusstwerdung und Reflexivität zu unterstützen, ist Aufgabe von Coaching, Training und Beratung in systemischer Weise.
Systemerhalt bezieht sich auf die Bemühungen und Maßnahmen, die unternommen werden, um ein bestimmtes System, sei es ein soziales, wirtschaftliches, ökologisches oder technologisches System, aufrechtzuerhalten, zu schützen oder zu stabilisieren. Das Hauptziel des Systemerhalts besteht darin, die Funktionsfähigkeit und Stabilität des Systems über einen bestimmten Zeitraum aufrechtzuerhalten.
Der Begriff "System" kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden:
Soziale Systeme: Dies bezieht sich auf Gruppen von Menschen, die miteinander interagieren und in einer Gesellschaft oder Gemeinschaft leben. Der Systemerhalt in diesem Zusammenhang beinhaltet Maßnahmen, die darauf abzielen, soziale Ordnung, Zusammenhalt und das Wohlergehen der Gemeinschaft zu erhalten.
Wirtschaftliche Systeme: Hier geht es um die Struktur und Funktionen einer Wirtschaft und deren Bestreben, wirtschaftliche Aktivitäten aufrechtzuerhalten, um Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zu fördern.
Ökologische Systeme: Dies bezieht sich auf die natürlichen Umweltsysteme, wie Ökosysteme und Biosphäre, und den Versuch, diese vor negativen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten zu schützen, um ihre Stabilität und nachhaltige Nutzung zu gewährleisten.
Technologische Systeme: Technologische Systeme wie Computer-Netzwerke, Infrastrukturen oder Produktionsanlagen sollen durch Wartung und Sicherheitsmaßnahmen am Laufen gehalten und vor Störungen geschützt werden.
Der Systemerhalt kann verschiedene Strategien und Ansätze umfassen, darunter:
- Präventive Maßnahmen, um potenzielle Risiken oder Störungen zu identifizieren und ihnen vorzubeugen.
- Kontinuierliche Überwachung und Bewertung des Systems, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
- Wiederherstellung oder Reparatur von Komponenten des Systems nach einer Störung oder einem Schaden.
- Anpassung an veränderte Umstände oder Bedingungen, um die Effizienz und Leistung des Systems aufrechtzuerhalten.
Systemerhalt ist wichtig, da er dazu beiträgt, die Funktionsfähigkeit und Leistungsfähigkeit von Systemen zu gewährleisten und langfristige Stabilität und Nachhaltigkeit zu erreichen. Dies ist besonders relevant in komplexen Systemen, die von vielen Faktoren beeinflusst werden und empfindlich auf Störungen reagieren können.
Das Wachstum eines Systems bezieht sich auf eine Zunahme oder Erweiterung der Größe, des Umfangs, der Kapazität oder der Komplexität des Systems im Laufe der Zeit. Es bedeutet, dass das System mehr Ressourcen, Elemente oder Interaktionen hinzufügt oder seine Fähigkeiten und Leistungen verbessert. Das Wachstum eines Systems kann sich in verschiedenen Bereichen manifestieren, wie zum Beispiel in sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen oder technologischen Systemen.
Hier sind einige Beispiele, wie das Wachstum in verschiedenen Systemen verstanden werden kann:
Wirtschaftliches Wachstum: In einer Volkswirtschaft bedeutet Wachstum, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder die Wirtschaftsleistung im Vergleich zu früheren Zeiträumen zugenommen hat. Es zeigt eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten, eine Zunahme von Beschäftigungsmöglichkeiten und einen Anstieg der Produktionskapazität.
Bevölkerungswachstum: In einem sozialen System bezieht sich Wachstum oft auf eine Zunahme der Bevölkerungszahl, entweder aufgrund natürlicher Geburtenraten oder durch Migration.
Wachstum in Technologie und Wissenschaft: In technologischen oder wissenschaftlichen Systemen bedeutet Wachstum eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung von Technologien, Produkten oder wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Wachstum eines Ökosystems: In ökologischen Systemen kann Wachstum die Erweiterung oder Zunahme der biologischen Vielfalt, der Artenanzahl oder der Biomasse in einem bestimmten Lebensraum bezeichnen.
Das Wachstum eines Systems kann positiv sein, da es oft mit Fortschritt, Entwicklung und Verbesserung verbunden ist. Es kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel Umweltauswirkungen, soziale Auswirkungen oder die Notwendigkeit, die Ressourcen effizient zu verwalten.
Das Wachstum eines Systems wird oft durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter technologische Innovationen, Investitionen, demografische Veränderungen, politische Entscheidungen und kulturelle Entwicklungen. Es ist wichtig, das Wachstum eines Systems sorgfältig zu analysieren und zu steuern, um sicherzustellen, dass es nachhaltig ist und den Bedürfnissen und Zielen des Systems und seiner Umgebung gerecht wird.
Im systemischen Sinn bezieht sich der Begriff "Fortpflanzung" auf die Art und Weise, wie Organismen als Teil eines größeren Systems interagieren und sich vermehren, um die Kontinuität und den Fortbestand dieses Systems sicherzustellen. Der Fokus liegt hier weniger auf der biologischen Vererbung von genetischem Material, sondern eher auf dem Beitrag der Fortpflanzung zum Erhalt des gesamten Systems und seiner Dynamik.
Im systemischen Kontext kann Fortpflanzung verschiedene Aspekte umfassen:
Reproduktion von Organismen: Die Fortpflanzung von Organismen ist ein grundlegender Aspekt, der zur Erhaltung ihrer Art in einem Ökosystem beiträgt. Die Reproduktion ermöglicht die Erzeugung neuer Generationen, die die Funktionen und Rollen ihrer Vorfahren im System fortsetzen.
Zirkulation von Energie und Materie: Im Ökosystem tragen Fortpflanzungsprozesse dazu bei, dass Energie und Nährstoffe innerhalb der Nahrungsketten und Nahrungsnetze zirkulieren. Die Fortpflanzung von Pflanzen ermöglicht beispielsweise die Produktion neuer Biomasse, die dann von herbivoren Tieren als Nahrungsquelle genutzt wird.
Dynamik sozialer Systeme: In sozialen Systemen, wie beispielsweise menschlichen Gesellschaften, hat Fortpflanzung einen entscheidenden Einfluss auf die demografische Struktur und die Entwicklung der Gemeinschaft. Die Fortpflanzung von Menschen beeinflusst die Bevölkerungsgröße, die Generationenfolge und die Zusammensetzung der Gesellschaft.
Erhaltung kultureller und sozialer Normen: Fortpflanzung kann auch eine Rolle bei der Aufrechterhaltung kultureller Werte, Traditionen und sozialer Normen spielen. Durch die Weitergabe von Wissen, Überzeugungen und kulturellen Praktiken von Generation zu Generation wird die soziale Identität und Stabilität eines Systems aufrechterhalten.
Im systemischen Sinn betont der Begriff "Fortpflanzung" also die Bedeutung des Fortbestands und der Entwicklung eines Systems als Ganzes. Es geht um die Fortführung der Dynamik, der Struktur und der Funktionen, die das System charakterisieren und ihm seine Einzigartigkeit verleihen. Die Betrachtung der Fortpflanzung im systemischen Kontext ermöglicht ein umfassenderes Verständnis der komplexen Wechselwirkungen und Interdependenzen zwischen den Elementen eines Systems.
Im systemischen Sinn bezieht sich der Begriff "Immunisierung" auf die Schaffung oder Entwicklung einer Schutzmechanismus in einem System, um es widerstandsfähiger gegenüber externen Bedrohungen, Störungen oder Angriffen zu machen. Es geht darum, das System so zu stärken, dass es besser in der Lage ist, Herausforderungen zu bewältigen und seine Integrität und Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Immunisierung wird oft in verschiedenen Kontexten verwendet:
Immunisierung im medizinischen Sinn: In der Medizin bezieht sich Immunisierung auf den Prozess der Impfung, bei dem eine Person durch die Verabreichung eines Impfstoffs gegen bestimmte Krankheitserreger eine schützende Immunität entwickelt. Das Immunsystem wird darauf vorbereitet, die Krankheit abzuwehren, wenn sie in der Zukunft auftritt.
Wirtschaftliche Immunisierung: In der Wirtschaft kann Immunisierung bedeuten, dass Unternehmen oder Volkswirtschaften strategische Maßnahmen ergreifen, um sich vor wirtschaftlichen Schwankungen, Krisen oder Risiken abzusichern. Dies kann durch Diversifizierung von Geschäftsaktivitäten, Risikomanagement oder das Schaffen von Puffern gegen externe Einflüsse geschehen.
Umweltimmunisierung: In ökologischen Systemen kann Immunisierung bedeuten, dass Ökosysteme widerstandsfähiger gegenüber Umweltverschmutzung, Klimawandel oder anderen Umweltauswirkungen gemacht werden, um ihre Integrität und Funktion aufrechtzuerhalten.
Soziale Immunisierung: In sozialen Systemen kann Immunisierung bedeuten, dass Gemeinschaften, Organisationen oder Gesellschaften Mechanismen entwickeln, um sich gegen soziale Konflikte, Krisen oder Instabilität zu schützen.
Die Idee der Immunisierung im systemischen Sinn besteht darin, eine resiliente Struktur zu schaffen, die in der Lage ist, sich an veränderte Bedingungen anzupassen und mit Herausforderungen umzugehen, ohne dabei ihre grundlegende Funktionsweise oder Identität zu verlieren. Durch Immunisierungsstrategien kann ein System seine Robustheit und Nachhaltigkeit verbessern und seine Fähigkeit zur Bewältigung von Veränderungen und Stressoren stärken.
Das menschliche Individuum stellt mit seinem Erleben, seinen Emotionen und seinem Verhalten eine wichtige Bezugsgröße für seine Umwelten dar. Es muss sich ständig mit der Außenwelt arrangieren und Grenzbildungen vornehmen. Dies unterstützt darin wichtige Unterscheidungen treffen zu können. Dabei müssen z.B. Tatsachen akzeptiert werden oder auch Anpassungsprozesse vollzogen werden.Psychische Anpassungsprozesse beziehen sich auf die Fähigkeit des menschlichen Geistes, sich an verschiedene Umstände und Herausforderungen anzupassen und diese zu bewältigen. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Ereignisse und Erfahrungen, wie Veränderungen im Leben, traumatische Erlebnisse, Stress und psychische Störungen.
Psychische Anpassungsprozesse können verschiedene Formen annehmen, einschließlich kognitiver, emotionaler und Verhaltensanpassungen. Kognitive Anpassungen können die Veränderung von Einstellungen, Überzeugungen und Denkmustern beinhalten, um eine Herausforderung besser bewältigen zu können. Emotionale Anpassungen können die Regulierung von Emotionen und die Entwicklung von Resilienz beinhalten, um mit Stress umzugehen. Verhaltensanpassungen können beinhalten, sich an eine neue Umgebung anzupassen, neue Fähigkeiten zu erlernen oder ein neues soziales Netzwerk aufzubauen.
Psychische Anpassungsprozesse sind wichtig, um eine positive psychische Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. Menschen, die in der Lage sind, sich an Herausforderungen anzupassen und zu wachsen, haben tendenziell eine höhere Resilienz und ein besseres psychisches Wohlbefinden. Es gibt auch verschiedene Therapien und Interventionsprogramme, die darauf abzielen, psychische Anpassungsprozesse zu fördern und zu verbessern.
Im systemischen Sinn bezieht sich der Begriff "Individuation" auf den Prozess der Entwicklung und Herausbildung einer eigenständigen und unabhängigen Identität eines Individuums innerhalb eines größeren sozialen oder kulturellen Systems. Der Begriff wurde vor allem durch die psychologische Theorie von Carl Gustav Jung bekannt.
Im Rahmen der systemischen Psychologie, insbesondere der Jungschen Psychologie, bezeichnet Individuation den Prozess der Selbstverwirklichung und Selbstentfaltung eines Menschen. Es ist ein lebenslanger Prozess, bei dem das Individuum seine einzigartige Persönlichkeit entwickelt und sein wahres Selbst entdeckt, indem es seine individuellen Potenziale, Talente und Werte entfaltet.
Während der Individuationsprozess fortschreitet, geht es nicht nur darum, sich von äußeren Einflüssen und gesellschaftlichen Erwartungen abzulösen, sondern auch darum, die inneren Konflikte, Widersprüche und Schattenaspekte der Persönlichkeit zu integrieren und zu akzeptieren. Es geht um die Entdeckung des individuellen Selbst und die Entfaltung einer inneren Ganzheit und Harmonie.
Im systemischen Kontext wird Individuation oft auch in Bezug auf das Verhältnis des Individuums zu seinen sozialen Beziehungen und dem größeren sozialen Umfeld betrachtet. Der Prozess der Individuation kann Auswirkungen auf die Familie, Gemeinschaft, Kultur oder Gesellschaft haben und die Art und Weise beeinflussen, wie das Individuum in das soziale Gefüge integriert ist.
Der Begriff "Individuation" betont die Bedeutung der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Identität, während man gleichzeitig Teil eines größeren sozialen Geflechts ist. Es geht darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Selbstverwirklichung und sozialer Integration zu finden und ein authentisches, erfülltes Leben zu führen.
Individuation ist ein Begriff aus der Psychologie, insbesondere aus der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung. Es beschreibt den Prozess, in dem ein Individuum sich selbst besser kennenlernt und sich von anderen abgrenzt, um eine einzigartige Identität zu entwickeln.
Nach Jung beinhaltet die Individuation die Integration von bewussten und unbewussten Aspekten der Psyche. Dadurch kann eine tiefere Selbsterkenntnis erreicht werden, welche zu einem vollständigeren Erleben des Lebens führen kann. Dieser Prozess erfordert oft das Überwinden von persönlichen Herausforderungen wie ungelösten emotionalen Konflikten und die Entwicklung eines persönlichen Identitätsgefühls, welches nicht ausschließlich durch externe Faktoren wie soziale Normen oder Erwartungen definiert ist.
Das ultimative Ziel der Individuation ist das Erreichen eines Zustands der Ganzheit, in dem sich ein Individuum vollständig und integriert fühlt und seine authentische Selbstausdrucksweise ausleben kann. Dies kann zu erhöhter Kreativität, einem tieferen Sinn für die eigene Lebensaufgabe und einer tieferen Verbindung zu anderen und der Welt um einen herum führen.
Das menschliche Individuum muss also selbstbezüglich für sein eignes Überleben sorgen und Eigenständigkeit anstreben.Damit ist der permanente Ausgleichsprozess zwischem Homöstase und Morphogenese gefordert. (S.48).
Im systemischen Sinn bezieht sich der Begriff "Emergenz" auf das Phänomen, bei dem komplexe Systeme oder Strukturen Eigenschaften, Muster oder Funktionen entwickeln, die nicht direkt aus den Eigenschaften der einzelnen Bestandteile des Systems vorhergesagt werden können. Mit anderen Worten: Emergenz beschreibt das Auftreten neuer, höherer oder globaler Eigenschaften oder Muster, die aus der Wechselwirkung der Teile eines Systems entstehen, aber nicht auf diese Teile reduziert werden können.
In einem emergenten System ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile, da es durch die Interaktion und Organisation der Elemente oder Individuen entstehen kann. Diese emergenten Eigenschaften können auf verschiedenen Ebenen des Systems auftreten und sind oft schwer vorhersehbar, selbst wenn man die Eigenschaften der Einzelteile genau kennt.
Ein klassisches Beispiel für Emergenz ist das Verhalten eines Ameisenstaates. Eine einzelne Ameise hat eine begrenzte Intelligenz und kann nur einfache Handlungen ausführen. Wenn jedoch Tausende von Ameisen zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren, entsteht ein hochorganisiertes und effizientes System, das komplexe Aufgaben wie Nahrungsbeschaffung, Nestbau und Verteidigung erfolgreich bewältigen kann. Das emergente Verhalten des Ameisenstaates entsteht aus der Interaktion der Ameisen, ist aber nicht auf das Verhalten einer einzelnen Ameise zurückzuführen.
Emergenz ist ein wichtiges Konzept in vielen wissenschaftlichen Disziplinen, darunter Biologie, Physik, Chemie, Soziologie und Informatik. In der Systemtheorie und Komplexitätstheorie wird Emergenz als grundlegendes Merkmal komplexer adaptiver Systeme betrachtet, bei denen neue Strukturen und Muster auf makroskopischer Ebene aus den Wechselwirkungen und Rückkopplungen der Elemente auf mikroskopischer Ebene hervorgehen.
Emergenz ermöglicht es Systemen, sich flexibel an ihre Umgebung anzupassen und sich selbst zu organisieren, ohne dass eine zentrale Steuerung oder Kontrolle erforderlich ist. Es ist ein wichtiger Aspekt, um das Verhalten komplexer Systeme zu verstehen und hat erhebliche Auswirkungen auf viele Bereiche der Wissenschaft und Forschung.
Die Funktionsprinzipien entstammen ursprünglich der naturwissenschaftlichen Sicht auf Systeme. Allerdings lassen sich daraus Prinzipien ableiten, die auch für soziale und biologische Systeme von Bedeutung sind. So gelten für Computerschaltungen, neuronale Netze, Lasertechnologie und chemische Reaktionen oftmals ähnliche Gesetzmäßigkeiten wie für „tierische und menschliche Gemeinschaften“ (Vollmer 2008b, S. 172). Dies gilt insbesondere für Phasenübergänge, bei denen sich durch Attraktoren und Ordnungsparameter neue Strukturen herausbilden und über eine Phase von Irritation und Instabilität eine neue Ordnung heranbildet. Diese Betrachtungen weisen Parallelen zur Bildung von psychischen und sozialen Systemen auf, die sich im Forschungsfeld der Synergetik niederschlugen (vgl. Argyris/Faust/Haase/Friedrich 2017, S. 449). Hierbei wird als Sprache der Beschreibung die Mathematik gewählt, um Ähnlichkeiten in Gestalt der alle Wissenschaftsdisziplinen übergreifenden Phänomene festzuhalten. In dieser Dimension werden also Prinzipien miteinander verbunden, die im Coaching, Training und in der Beratung immer dann eine Rolle spielen, wenn der Beobachter Beschreibungen gewisser Funktionsmuster antrifft oder selbst anfertigt. Damit bilden sich vier abstrakte Prinzipien heraus, die eine Beobachtung und Wahrnehmung der auftretenden Ereignisse erlauben (vgl. Kriz 2016, S. 14). So geht es beispielsweise bei dem Feld „Prozesse“ nicht etwa um dinglich miteinander vernetze Elemente, sondern stets um „Kommunikationen, Wahrnehmungen Handlungen und Gedanken“ (ebd.), die für dynamische Strukturen stehen.
Auf der Ebene der Rückkopplungen erscheinen die einzelnen Elemente des Systems in ihren Wechselwirkungen. Dies ist insbesondere dann interessant zu beobachten, wenn sich einzelne Irritationen, Verstörungen und Interventionen beginnen zu verbreiten und deren Auswirkungen sichtbar werden. Damit können dann Systemdiagramme oder Wirkgraphen erstellt (vgl. Senge 2011, S. 92 ff) und auch Rückbezüglichkeiten zu den Systemprinzipien wie etwa Emergenz verzeichnet werden. Weiterhin sind auf den Mikro- und den Makroebenen Effekte der Ordnungsbildung abzulesen. So können etwa auf der Mikroebene mit zirkulären Fragen Diagnosen erstellt werden, die Gelegenheit für Reflexionen bieten und Möglichkeitsräume für Veränderungen eröffnen (vgl. Krizanits 2013a, S. 142). Das Klientensystem kann angeregt werden, sich der eigenen Selbstreferentialität gewahr zu werden und Wirklichkeitskonstruktionen und Deutungsmuster zu erkennen (vgl. Simon/Rech-Simon 2015, S. 273 ff). Damit können auf der Makroebene neue Ordnungsmuster gebildet werden, die wiederum Einfluss auf Prozesse und Dynamiken haben. Bottom-Up und Top-Down-Entwicklungen verkoppeln sich somit in ganzheitlicher selbstorganisierter Weise (vgl. Kriz 2016, S. 16). Auf der Ebene der System-/Umwelt-Beziehungen lassen sich Unterscheidungen zwischen der Anpassung des Systems an seine Umwelt treffen sowie die eigene Auffassung darüber verorten (vgl. ebd.). Im ständigen Wechsel wird so in Abgrenzung zur Umwelt eine kontinuierliche Identität geschaffen, die trotz aller Veränderungen eine eigene Familie, Organisation oder soziale Gruppe bilden kann. Es entsteht ein Gleichgewicht zwischen Dynamik und Stabilität, welches die Mitglieder zu Handlungen und Kommunikationen befähigt und eine eigene Form bildet (vgl. Backhausen/Thommen 2017, S. 33). Damit gilt das Individuum als Umwelt sozialer Systeme. Kommunikationen erweisen sich gleichermaßen als emergent wie konstitutiv für soziale Systeme (vgl. Simon 2015b, S. 88).
Die Gestaltung des Interaktionsbereichs in Coaching-, Trainings- und Beratungsprozessen wird als Möglichkeit betrachtet, Impulse zu geben. Dadurch können neue strukturgebende Elemente herangeformt werden (vgl. Simon 2015b, S. 48). Das Sammeln von Informationen, welches oft zu Beginn mit dem Prozess einhergeht, kann dabei schon strukturgebende Merkmale enthalten und es können sich bereits Unterschiede bilden (vgl. Simon 2015b, S. 57). Dabei ist es hilfreich, innerhalb von z. B. Organisationen unterschiedliche soziale und psychische Systeme (bspw. zwischen unterschiedlichen Abteilungen innerhalb eines Unternehmens) wahrzunehmen und in ihrer strukturellen Kopplung auf Wechselwirkungen hin zu betrachten. Grundsätzlich entsteht damit ein Verständnis der Beobachtung zweiter Ordnung. Die Betrachtungsweise des Beobachters wird durch die Beobachtung der Wechselwirkungen und Rückkopplungen gestützt. Dies ergibt eine distanzierte Perspektive, aus der heraus sich das Erfassen der Komplexität eines System leichter gestalten lässt. Kommunikationen sind konstituierende Elemente eines sozialen Systems. Dies zu erkennen ist maßgebliche Voraussetzung für die Qualität der Beobachtung selbst. Unterschiede zu bilden, Informationen zu gewinnen und Grenzen zwischen Inhalten und Zuständen zu ziehen, unterstützt den Coach, Trainer bzw. Berater dabei, seine eigene Abgrenzung vom beobachteten System zu optimieren (vgl. Simon 2015b, S.108 f).
All diese Kräfte sind miteinander als komplexes Rückkopplungssystem in permanenten Wechselwirkungen verbunden, sodass dies Beobachtungen von Ereignissen zulässt, die sich in lebenden, sozialen und psychischen Systemen abspielen. Es werden Reflexionen über Replikation, konstitutive Eigenschaften, Einzigartigkeit, Zufall etc. möglich, die dazu dienen können, sich dieser systemischen Wirkungsweisen bewusst zu werden (vgl. Vollmer 2008b, S. 231).
Im systemischen Sinn bezieht sich der Begriff "System-Umweltbeziehung" auf die Wechselwirkungen und Interaktionen zwischen einem bestimmten System und seiner Umgebung oder Umwelt. Ein System kann als eine Gruppe von Elementen oder Komponenten betrachtet werden, die miteinander in Beziehung stehen und gemeinsam eine bestimmte Funktion oder Struktur aufweisen. Die Umwelt umfasst alles, was außerhalb dieses Systems liegt und einen Einfluss darauf haben kann.
Die System-Umweltbeziehung ist ein grundlegendes Konzept in der Systemtheorie und Betrachtung komplexer Systeme. Sie verdeutlicht, dass ein System niemals isoliert existiert, sondern immer in Wechselwirkung mit seiner Umgebung steht. Die Umwelt kann dabei sowohl physische als auch soziale Komponenten umfassen.
Hier sind einige wichtige Aspekte der System-Umweltbeziehung:
Input-Output-Beziehung: Ein System erhält Inputs oder Einflüsse von seiner Umwelt, verarbeitet diese Inputs intern und erzeugt als Ergebnis Outputs oder Auswirkungen, die wiederum auf die Umwelt zurückwirken.
Wechselwirkung und Interaktion: Das System und seine Umwelt stehen in ständiger Wechselwirkung miteinander. Veränderungen oder Ereignisse in der Umwelt können das System beeinflussen, und gleichzeitig kann das Verhalten oder die Struktur des Systems Auswirkungen auf seine Umwelt haben.
Offene Systeme: Die meisten realen Systeme sind offene Systeme, was bedeutet, dass sie ständig mit ihrer Umwelt Energie, Materie oder Informationen austauschen. Dieser Austausch ist entscheidend für die Aufrechterhaltung und Anpassungsfähigkeit des Systems.
Grenzen: Eine wichtige Frage in der System-Umweltbeziehung betrifft die Definition der Grenzen eines Systems. Die Auswahl und Festlegung der Systemgrenzen bestimmt, welche Elemente und Interaktionen als Teil des Systems betrachtet werden und welche außerhalb liegen.
Die Betrachtung der System-Umweltbeziehung ist entscheidend, um komplexe Systeme und ihre Verhaltensweisen besser zu verstehen. Sie verdeutlicht die Bedeutung des Kontextes und der Interaktionen, in denen ein System existiert, und zeigt, dass Veränderungen oder Störungen in der Umwelt erhebliche Auswirkungen auf das System haben können. In vielen Fällen kann die Adaption und Anpassungsfähigkeit eines Systems an seine Umwelt entscheidend für sein Überleben und seine Stabilität sein.
Mikroebene: Die Mikroebene bezieht sich auf die kleinste und detaillierteste Ebene eines Systems. Hier betrachtet man einzelne Elemente, Individuen, Komponenten oder spezifische Interaktionen innerhalb des Systems. Es ist eine "nahaufgenommene" Perspektive, die die Einzelheiten und Feinheiten der Komponenten eines Systems erforscht. Auf der Mikroebene können spezifische Verhaltensweisen, Eigenschaften, Beziehungen oder Entscheidungen von Individuen oder kleinen Gruppen analysiert werden. Die Mikroebene ist wichtig, um das Verhalten und die Dynamik auf individueller Ebene zu verstehen und wie diese sich auf das gesamte System auswirken.
Makroebene: Die Makroebene hingegen bezieht sich auf die größere, übergeordnete Ebene eines Systems. Hier betrachtet man das System als Ganzes und analysiert die Struktur, die Interaktionen und die Gesamtheit der Prozesse, die auf der Mikroebene stattfinden. Die Makroebene ist eine "weitwinkelige" Perspektive, die das Gesamtbild und die Muster eines Systems untersucht. Auf der Makroebene werden allgemeinere Trends, Muster, Gesetzmäßigkeiten und systemweite Konsequenzen untersucht. Sie ermöglicht es, das Verhalten und die Wechselwirkungen der Gesamtheit des Systems zu verstehen und zu analysieren.
Die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroebene ist wichtig, um komplexe Systeme ganzheitlich zu betrachten und die Beziehungen zwischen den Teilen und dem Ganzen zu verstehen. Es hilft, verschiedene Ebenen der Komplexität zu erfassen und zu erkennen, wie sich das Verhalten und die Eigenschaften auf den verschiedenen Ebenen aufeinander auswirken.
In den Sozialwissenschaften, der Wirtschaft, der Psychologie, der Biologie und anderen Bereichen werden die Konzepte der Mikro- und Makroebene verwendet, um Phänomene zu erklären und zu analysieren, die sowohl auf individueller Ebene als auch auf gesamtsystemischer Ebene auftreten. Die Kombination von Mikro- und Makroanalysen ermöglicht eine umfassendere Betrachtung und ein besseres Verständnis komplexer Systeme und ihrer Funktionsweise.
Der Begriff "Rückkopplung" oder auch "Feedback" bezieht sich auf einen Prozess, bei dem eine Ausgabe oder ein Ergebnis eines Systems wieder in das System zurückgeführt wird und Einfluss auf zukünftige Eingaben oder Entscheidungen hat. Rückkopplung ist ein grundlegendes Konzept in der Systemtheorie und spielt eine wichtige Rolle in zahlreichen Bereichen wie Technik, Biologie, Wirtschaft, Psychologie und Sozialwissenschaften.
Es gibt zwei Hauptarten von Rückkopplung:
Positive Rückkopplung (positive Feedback): Bei positiver Rückkopplung verstärkt eine Veränderung oder ein Ereignis im System eine bestimmte Reaktion oder Eigenschaft, wodurch sich das System weiter in diese Richtung bewegt. Es verstärkt die Abweichung vom Ausgangszustand und kann zu exponentiellem Wachstum oder Instabilität führen. Ein Beispiel dafür ist die Geburtenrate bei einer Population von Lebewesen. Wenn mehr Individuen geboren werden, führt dies zu einer größeren Gesamtpopulation, was wiederum zu einer noch höheren Geburtenrate führen kann.
Negative Rückkopplung (negative Feedback): Bei negativer Rückkopplung wirkt eine Veränderung oder ein Ereignis im System einer bestimmten Reaktion oder Eigenschaft entgegen und stabilisiert das System oder führt es zurück zu einem Gleichgewichtszustand. Es wirkt als Regulationsmechanismus, um Abweichungen vom Ausgangszustand zu reduzieren. Ein Beispiel dafür ist die Temperaturregelung eines Raumes durch eine Klimaanlage. Wenn die Temperatur steigt, schaltet sich die Klimaanlage ein und senkt die Temperatur wieder auf den gewünschten Wert.
Rückkopplung ist wichtig, weil sie die Dynamik und das Verhalten eines Systems beeinflussen kann. Positive Rückkopplung kann zu exponentiellem Wachstum oder zur Eskalation von Problemen führen, während negative Rückkopplung zur Stabilität und Selbstregulierung von Systemen beitragen kann. Die Wechselwirkungen von Rückkopplungsmechanismen können komplexe und manchmal unvorhersehbare Effekte haben, insbesondere in komplexen adaptiven Systemen.
In der systemischen Betrachtung ist es wichtig, die Art der Rückkopplung in einem System zu verstehen, um das Verhalten und die Auswirkungen von Veränderungen oder Interventionen vorherzusagen und zu steuern. Rückkopplungsschleifen können dazu beitragen, Systeme zu stabilisieren oder zu destabilisieren, je nachdem, wie sie wirken und wie sie in das Gesamtsystem integriert sind.
Unter dem Begriff "Prozesse" versteht man in der Regel eine Abfolge von Handlungen, Aktivitäten oder Schritten, die dazu dienen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, eine Aufgabe zu erledigen oder eine bestimmte Funktion auszuführen. Prozesse können in verschiedenen Bereichen und Kontexten auftreten, darunter in der Wirtschaft, der Industrie, der Technologie, der Verwaltung, der Wissenschaft, der Natur und vielen anderen.
Ein Prozess besteht aus einer Reihe von miteinander verbundenen Schritten oder Aktionen, die logisch und sequenziell organisiert sind. Jeder Schritt in einem Prozess führt zu einem bestimmten Ergebnis oder führt zu einem Übergang zum nächsten Schritt.
Beispiele für Prozesse in verschiedenen Bereichen sind:
Produktionsprozesse: In der Industrie können Prozesse verwendet werden, um Rohmaterialien in fertige Produkte umzuwandeln. Dies kann den Schritt der Materialbeschaffung, Fertigung, Montage und Qualitätskontrolle umfassen.
Geschäftsprozesse: In einem Unternehmen können Prozesse für die Abwicklung von Bestellungen, die Personalverwaltung, die Buchhaltung und andere betriebliche Abläufe implementiert werden.
Technische Prozesse: In der Informatik können Prozesse Programmabläufe, Datenverarbeitungsschritte oder automatisierte Aufgaben beschreiben.
Natürliche Prozesse: In der Natur können Prozesse den Kreislauf von Wasser in Form des Wasserkreislaufs, den Stoffwechsel von Lebewesen oder die Prozesse der Evolution umfassen.
Prozesse sind oft darauf ausgerichtet, Effizienz, Konsistenz und Wiederholbarkeit zu fördern, indem sie klare Anweisungen oder Regeln für das Erreichen eines bestimmten Ziels bereitstellen. Die Analyse und Optimierung von Prozessen ist ein wichtiges Anliegen in der Geschäftswelt und anderen Bereichen, um die Leistung und Effektivität zu verbessern und Engpässe oder ineffiziente Abläufe zu identifizieren